Neophyten
Wanderausstellung informiert über «neue» Pflanzen.
Die Wanderausstellung «Überwuchern und Verdrängen» der Stadtgärtnerei Bern stellt von Anfang Juni bis Ende September in jedem Stadtteil die sechs häufigsten «invasiven Neophyten» in Bern vor. Sie informiert darüber, was «invasive Neophyten» sind, welche Arten in Bern Probleme bereiten und welche Gefahren von ihnen ausgehen. Ausserdem gibt sie Ratschläge zum richtigen Umgang mit diesen Pflanzen. Die Ausstellung startet am 6. Juni auf der Grossen Schanze.
«Neophyten» sind Pflanzenarten, welche nach der Entdeckung Amerikas aus anderen Kontinenten bei uns eingeführt wurden und hier ohne menschliche Pflege gedeihen. Die meisten dieser Pflanzen sind geschätzte Neuankömmlinge und bereichern unsere Flora. Einige breiten sich jedoch rasant im hiesigen Ökosystem aus, verdrängen andere Pflanzenarten und gefährden dadurch die biologische Vielfalt. Daher werden diese Pflanzen als «invasive (von lateinisch für einfallen, überfallen) Neophyten» bezeichnet. Sie können bei Mensch und Tier zu gesundheitlichen Problemen führen, Ernteausfälle in der Landwirtschaft bewirken oder durch ihre Wurzeln Bahngleise und Flussufer destabilisieren.
Die Wanderausstellung, die in den kommenden Wochen in allen sechs Stadtteilen gastiert, informiert über die problematischen Seiten dieser Pflanzen und gibt Tipps im Umgang mit ihnen. Konkret vorgestellt werden das «Drüsige Springkraut», der «Japanische Knöterich», der «Sommerflieder», die «Goldrute» sowie die «Ambrosie» und der «Riesen-Bärenklau».
Massnahmen gegen die Verbreitung
Mit einer rechtzeitigen Bekämpfung der «invasiven Neophyten» können Folgekosten in der Land- und Forstwirtschaft oder dem Gesundheitswesen vermieden werden. Da sich viele der problematischen Neophyten von privaten Gärten aus verbreiten, ist die Mithilfe der Bevölkerung wichtig. Dazu werden im Rahmen der geplanten Wanderausstellung sowie via Internet und Broschüren wichtige Ratschläge vermittelt.
Gefordert ist aber auch die öffentliche Hand. Deshalb hat der Bund am 10. September 2008 die Freisetzungsverordnung in Kraft gesetzt, worin unter anderem der Handel, die Vermehrung und die Pflanzung von 15 invasiven Pflanzen verboten werden. Der Bund beteiligt sich daneben an wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit der Bekämpfung einzelner Arten und stellt für Massnahmen in Naturschutzgebieten Mittel zur Verfügung. Zusammen mit dem Kanton sorgt er zudem für eine stufengerechte Information der Öffentlichkeit und der Fachwelt. Die Stadt Bern ihrerseits engagiert sich, indem sie in naturnahen Bereichen gegen die «invasiven Neophyten» vorgeht und generell auf öffentlichem Grund «Ambrosien» und «Riesenbärenklau» fachgerecht entfernt. Daneben beteiligt sich die Stadtgärtnerei an einem Pilotprojekt des Bundes zur Erforschung der Wirksamkeit von Massnahmen gegen den «Japanischen Knöterich» und trägt Freiwilligenaktionen des WWF mit.
Neophyt (Wikipedia)
www.bern.ch/stadtverwaltung/tvs/stadtgaertnerei/projekte/neophyten
www.bern.ch/leben_in_bern/gesundheit/ambrosia
www.vol.be.ch/site/landwirtschaft/pflanzenschutz.htm
www.cps-skew.ch
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