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16.2.06

UNICEF fordert schnellere Hilfe in Afrika

Das Kinderhilfswerk UNICEF hat die internationale Gemeinschaft zu schnellerer Hilfe für hungernde Kinder in Afrika aufgefordert. Allein am Horn von Afrika seien 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren von Dürre und Nahrungsmangel bedroht.

Das teilte UNICEF in Berlin mit. In zehn Ländern Afrikas sterben nach UNICEF-Schätzungen jedes Jahr eine Million Kinder vor ihrem fünften Geburtstag, heisst es im jüngsten UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in Krisengebieten.

«Wir brauchen Geld, und wir brauchen es rechtzeitig und schnell», sagte Dan Toole, Leiter der UNICEF-Nothilfeprogramme. Von den rund 805 Millionen Dollar (1053 Mio. Fr.), die UNICEF in diesem Jahr für seine Arbeit benötige, seien erst 25 Millionen Dollar eingegangen.

Die Unterfinanzierung der Hilfsprojekte in einigen Ländern sei dramatisch, mahnte Toole. «In Darfur im Sudan reicht das Geld nur noch für zwei Monate», ergänzte er.

Vom Hunger bedroht seien insbesondere Kinder in den «vergessenen Staaten» der Welt, die in den Medien kaum Beachtung fänden, sagte Heide Simonis, Vorsitzende von UNICEF Deutschland.

Im Süden Äthiopiens, in Nord-Kenia und Teilen Somalias haben viele Familien nach dem jüngsten UNICEF-Bericht ihre Lebensgrundlagen verloren. Die Mangelernährung mache Kinder besonders anfällig für gefährliche Infektionskrankheiten. Ohne rasche Impfungen könne es zu tödlichen Epidemien kommen, so das Hilfswerk.

Der UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in Krisengebieten gibt einen Überblick über die Lebensumstände von Kindern in 29 Ländern. Zwei Drittel der Länder liegen in Afrika. Nach den Kriegen der 90er Jahre seien heute verstärkt Naturkatastrophen Ursache für das Leid der Familien in den armen Ländern der Erde, sagte Toole.

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