Rassismus
Kein Platz für Rassismus: Bern setzt Aktionsplan um.
Die Stadt Bern engagiert sich im Kampf gegen Rassismus. Sie wird Mitglied der Europäischen Städte-Koalition gegen Rassismus und setzt in den nächsten vier Jahren einen umfassenden Massnahmenplan gegen Rassismus um.
Gemeinderätin Edith Olibet betonte in ihrer Rede anlässlich der Medienkonferenz zum Beitritt von Bern zur Europäischen Städte-Koalition gegen Rassismus, dass es in der Stadt Bern keinen Platz für Rassismus geben dürfe: «Es reicht nicht, nur zu reagieren, wenn wieder einmal ein Einzelfall in der Öffentlichkeit Empörung auslöst. Vielmehr muss die Stadt aktiv gegen Rassismus vorgehen.» Mit dem Beitritt mache Bern einmal mehr deutlich: «Null Toleranz gegenüber Rassismus!». Zudem ermöglicht er es der Stadt, sich schweiz- und europaweit mit Städten zu vernetzen, die dasselbe Ziel verfolgen - wie zum Beispiel Zürich und Winterthur, Berlin, Madrid oder Stockholm.
Mit Vielfalt gegen die Einfalt
Edith Olibet erinnerte weiter daran, dass rassistische Diskriminierung oft sehr subtil und nicht selten in den Strukturen verankert ist. Deshalb sei es wichtig, dass der jetzt vorgelegte Aktionsplan nicht nur auf öffentlichkeitswirksame Massnahmen fokussiere sondern eine grosse Anzahl kleiner und einfacher Massnahmen beinhalte, die einen nachhaltigen Beitrag zu einer offeneren und gerechteren Stadt Bern leisten sollen. Insgesamt sieht der Aktionsplan 37 Massnahmen vor, die in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden.
Verantwortlich für die Ausarbeitung und Umsetzung des Aktionsplans in der Stadt Bern ist das Kompetenzzentrum Integration. Dessen Leiterin Ursula Heitz unterstrich anlässlich der Medienkonferenz die Massnahmenvielfalt: «Rassismus kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Die Stadt Bern realisiert deshalb Massnahmen auf verschiedenen Ebenen, um sich wirkungsvoll gegen Rassismus einzusetzen.»
Sensibilisieren, integrieren, Opfer schützen – und ein Zeichen setzen
Die Stadt will die Wahrnehmung für Rassismus schärfen. Darum sieht der Aktionsplan diverse Sensibilisierungskampagnen mit unterschiedlichen Zielgruppen vor. Für die Stadt Bern ist Rassismusprävention auch Teil der Integrationspolitik, denn Rassismus grenzt aus. Verschiedene Massnahmen zielen deshalb auf die Integration von Migrantinnen und Migranten ab. So findet zum Beispiel das nächste Forum der Migrantinnen und Migranten der Stadt Bern zum Thema Diskriminierung statt und die Stadt Bern unterstützt aktiv ein Mentoringprojekt für qualifizierte Migrantinnen. Ein weiterer Bereich ist die Unterstützung von Opfern von Rassismus und Diskriminierung. Beispielsweise wird im Rahmen des Aktionsplans geprüft, ob in der Stadtverwaltung eine Ansprechperson für rassistische Diskriminierung geschaffen wird. Und schliesslich will die Stadt mit dem Beitritt zur Städte-Koalition ein Zeichen setzen: Rassismus darf nicht als natürliche gesellschaftliche Erscheinung toleriert werden, sondern kann und muss überwunden werden. Dazu müssen die politischen Autoritäten entschieden Stellung beziehen. Das tut die Stadt Bern mit dem Aktionsplan.
Internationales Netzwerk gegen Rassismus
2004 initiierte die UNESCO die Städte-Koalition gegen Rassismus mit dem Ziel, ein internationales Netzwerk von Städten einzurichten, die sich gemeinsam und wirkungsvoll gegen Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit einsetzen. Um die regional unterschiedlichen Eigenheiten zu berücksichtigen, wurden in den verschiedenen Weltregionen jeweils regionale Koalitionen gebildet, die eigene Aktionsprogramme ausarbeiten. So wurde Nürnberg die «Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus» gegründet und ein 10-Punkte-Aktionsplan mit konkreten Handlungsfeldern verabschiedet. Die Mitgliedsstädte verpflichten sich zur Umsetzung des Aktionsplans, es steht ihnen aber frei, welche konkreten Massnahmen sie zu den einzelnen Punkten des Aktionsplans ergreifen.
www.citiesagainstracism.org
www.menschenrechte.nuernberg.de
www.unesco.org/shs/citiesagainstracism
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