Der Zivilstand für Homosexuelle wird der Ehe gleichwertig
Homosexuelle Paare können sich ab 1. Januar 2007 schweizweit offiziell als Partner oder Partnerinnen registrieren lassen. Dieser neue Zivilstand ist mit der Ehe praktisch gleichwertig. Die Partner erhalten neben Rechten auch Pflichten.
Im Kanton Bern lassen am ersten Arbeitstag nach den Feiertagen mindestens fünf Paare ihre Partnerschaft registrieren. Walter Grossenbacher, Leiter Zivilstands- und Bürgerrechtsdienst, rechnet mit «wenigen hundert Paaren», die ihre Partnerschaft im Kanton Bern registrieren lassen wollen.
Bemerkenswert, aber unerklärbar sei, dass sich wesentlich mehr Männer als Frauen für das neue Modell interessierten. Das gleiche wurde im Kanton Zürich beobachtet, wo sich homosexuelle Paare seit Juli 2003 registrieren lassen können.
Laut Ronny Wunderli, Chef der Aufsichtsbehörde Zivilstandswesen des Kantons Zürich, liessen sich seither ungefähr 600 Paare registrieren. 80 Prozent davon waren Männer. Da die eingetragenen Partnerschaften nur im Kanton Zürich gültig sind, müssen sich die Paare nun nochmals nach eidgenössischem Recht eintragen lassen.
Die Registrierung hat nicht nur Symbolwert, sondern bringt auch rechtliche Vorteile. Gibt es kein Testament, geht mindestens die Hälfte des Erbes an den überlebenden Partner. Heute erhält er oder sie keinen Rappen.
Vorteile bringt die registrierte Partnerschaft binationalen Paaren. Ausländerinnen und Ausländer erhalten mit der Eintragung eine Aufenthaltsbewilligung (B) und nach fünf Jahren in der Partnerschaft eine Niederlassungsbewilligung (C). Im Gegensatz zu Ehegatten gibt es aber kein Recht auf erleichterte Einbürgerung.
Registrierte Partnerinnen und Partner haben gegenseitige Unterhalts- und Unterstützungspflichten. Gibt ein Partner die Erwerbsarbeit auf, um sich um den Haushalt zu kümmern, könnten ihm oder ihr nach einer Trennung Alimente zugesprochen werden.
Im Gegensatz zu Ehepaaren dürfen eingetragene homosexuelle Paare weder Kinder adoptieren noch zu Methoden der künstlichen Fortpflanzung greifen. Für dieses Recht kämpfen Schwulen- und Lesbenorganisationen weiterhin.
www.sda.ch 28.12.2006
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