Kantonal Bernisches Schwingfest Eggiwil
Am kommenden Sonntag trifft sich die Berner Elite im Eggiwil zur Kürung des stärksten Berner Schwingers. Die Eggiwiler haben keinen Aufwand gescheut, ein schönes und unvergessliches Kantonales vorzubereiten. 160 Schwinger, darunter 16 Eidgenossen, kämpfen um den Siegermuni Silvan, drei andere Lebendpreise und viele andere schöne Andenken.
An diesem Wochenende steht in Eggiwil für einmal nicht die Kirche im Mittelpunkt des Dorfes, sondern die Schwingerarena und das Festzelt für das kantonalbernische Schwing- und Älplerfest. Der übersichtliche und gut angelegte Festplatz liegt eingebettet in einer idyllischen Hügellandschaft mitten im festlich geschmückten Dorf Eggiwil. «Hinter der grossen Arbeit steckt viel Herzblut und praktisch alle Eggiwiler stehen hinter unserem Anlass», so der OK-Präsident Erhard Zaugg anlässlich einer Medienkonferenz. Man spürt es förmlich, mit wie viel Liebe und Engagement die Eggiwiler diesen Anlass seit zwei Jahren vorbereiten. «Schliesslich ist es das erste Kantonale hier im Eggiwil», meint Medienchef Daniel Egli.
Gästeschwinger in Aussenseiterrolle
Nebst allen besten Berner Schwingern sind aus allen Teilverbänden je zwei Schwinger gemeldet. Nach zwei Gästesiegen in den vergangenen zwei Jahren, wäre es an der Zeit, dass die Berner selber wieder den Sieger stellen können. Dies sollte eigentlich aufgrund der gemeldeten Gästeschwinger und der von den Bernern am Brünigschwinget gezeigten Leistung auch durchaus möglich sein. Die Innerschweizer entsenden mit Remo Holdener und dem Luzerner Stefan Muff keine potenziellen Siegesanwärter. Auch die Ostschweizer schicken mit Urban Götte und Reto Attenhofer Schwinger, denen die Berner Herr werden sollten. Aus der Nordwestschweiz nehmen Guido Thürig und Martin Rohrer teil und aus der Südwestschweiz reisen Stefan Zbinden und Michael Nydegger nach Eggiwil. Wem aber dürfen die grössten Siegchancen bei den Bernern eingeräumt werden? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, da mehrere Schwinger derzeit in der Lage sind, den Sieg davonzutragen. Im bisherigen Verlauf der Saison hat sich gezeigt, dass die jungen Berner Schwinger den alten routinierten Kämpfern den Machtanspruch streitig machen.
Die Jugend, aber welcher Matthias?
Alle drei heissen sie gleich mit Vornamen und alle drei haben sie in dieser Saison bereits mindestens ein Kranzfest gewonnen: Matthias Sempach, Matthias Siegenthaler und Matthias Glarner. Ersterer hat sich mit seinen zwei Bergfestsiegen am Schwarzsee und am Weissenstein am ehesten in die Favoritenrolle gedrängt. Beeindruckend ist vor allem sein Auftritt auf dem Weissenstein, wo er mit Siegen über Nöldi Forrer und Stefan Fausch aufhorchen liess. Matthias Siegenthaler kämpft derzeit mit Rückenproblemen und wurde auf dem Brünig unter seinem Wert geschlagen. Der Meiringer Matthias Glarner stellte seine beneidenswerte Form am Brünig einmal mehr unter Beweis und möchte am Kantonalen zum ersten ganz grossen Coup ausholen. Vielleicht wird nach seiner verletzungsbedingten Pause gar der Emmentaler Thomas Sempach wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen können. Der letztjährige Schlussganggegner von Martin Grab, Christian Dick hat mit seinem Sieg beim Jurassischen selbst auch einen Siegesanspruch angemeldet. Was darf man vom wiedergenesenen Jörg Käser erwarten?
Einheimische Siegschwinger
Ganz sicher im Favoritenkreis nicht vergessen darf man die beiden einheimischen Schwinger. Christian Bürki dürfte nach seinem grossen Auftritt am Brünig topmotiviert sein, vor eigenem Anhang erneut zu brillieren und Thomas Zaugg möchte sich für den entgangenen Brünigkranz revanchieren. Bestimmt werden sie versuchen, ihren Heimvorteil auszunützen und mit einer Glanztat aufzuwarten. Daneben wird es eine ganze Reihe junger Schwinger geben, die ihren Gegner als Stolperstein das Leben schwer machen möchten. Einige für das Unspunnenfest nicht selektionierte Schwinger möchten sich bestimmt durch einen Kranzgewinn ein Hintertürchen offen halten, als nachgemeldete Schwinger doch noch nachzurücken.
Eggiwil ist gerüstet
Nach zwei Jahren Vorbereitung sieht das 16-köpfige OK unter der Leitung von Erhard Zaugg dem Grossanlass gelassen entgegen. Unter dem Motto:«Mit einem freundschaftlichen Händedruck heissen wir Euch am Bernisch-kantonalen Schwingfest in Eggiwil herzlich willkommen», startet das Schwingfest eigentlich schon am Samstagabend mit einem volkstümlichen Unterhaltungsabend. Geschwungen wird dann am Sonntag auf der Pfisternmatte im Dorfkern von Eggiwil. Organisiert wird das ganze Fest von den vier Trägervereinen Schwingclub Siehen, Jodlerclub Siehen, Jodlerclub Eggiwil und Männerturnverein Eggiwil.
www.jungfrau-zeitung.ch 04.08.2006
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