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26.7.06

Schlechte Noten - Bern Platz 39

Vergleicht man die Lebensqualität von 100 Schweizer Städten, kommt Bern nur auf Platz 39. Besser wohnen lässt es sich in Zürich.

Bern ist etwa so attraktiv wie ein müder, alter Bär. Das geht aus einer Studie hervor, die im Auf- trag des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» erstellt wurde. Im Ranking wurden 100 Schweizer Städte auf ihre Lebensqualität hin untersucht. Berücksichtigt wurden Steuerbelastung, Sozialstruktur, der Erholungswert und auch der öffentliche Verkehr. Bern belegt dabei gerade mal Platz 39 – weit abgeschlagen hinter den Metropolen Genf (3), Zürich (5) und Basel (26). Stadtpräsident Alexander Tschäppät stellt die Aussagekraft der Vergleichsstudie allerdings in Frage. Zu viel Gewicht wurde seiner Meinung nach der Steuerbelastung zugemessen: «Mit Steueroasen am Zürichsee kann man uns nicht messen», sagt er.

Tatsächlich ist auffallend: Sechs der zehn vordersten Plätze belegen Zürcher Gemeinden und Städte. Es sind Küsnacht, Zollikon, Meilen, Zürich, Thalwil und Stäfa. Die beste Berner Gemeinde ist Muri auf Platz 13, gefolgt von Bern (39), Ostermundigen (57), Köniz (65), Münsingen (74) und Worb (77). Um die Ortschaften ausserhalb der Agglomeration Bern ist es sogar noch schlechter bestellt. Solothurn kommt im landesweiten Städtevergleich lediglich auf Rang 79, Thun auf 82, Biel auf 98, Burgdorf auf 100. Da wirken die Worte von Urs Geissmann wie Balsam für die Berner Seele: «Solche Ratings sind fragwürdig», sagt der Direktor des Schweizerischen Städteverbands. «Je nachdem, welche Kriterien angewendet werden, kommt man zu ganz unterschiedlichen Resultaten.» Geissmann attestiert der Bundesstadt eine sehr hohe Lebensqualität und sagt: «Ich würde hier nie wegziehen.»

www.espace.ch 26.07.2006

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