Orange Cinema Bern
Stadt zeigt sich grosszügig: Orange Cinéma gastiert gratis auf der Uniterrasse – Basel oder Zürich bitten den Organisator zur Kasse.
Stünde die Leinwand auf dem Bundesplatz, würde dies bis 10'000 Franken Miete pro Tag kosten. Für öffentliche Grünflächen aber zieht die Stadt Bern keine Gebühren ein, auch nicht bei kommerziellen Veranstaltern.
Für einmal zeigt sich die Stadt Bern von der grosszügigen Seite. Die Cinerent Openair AG, welche unter dem Label Orange Cinéma ab diesem Freitag wieder Filme zeigt, muss für die Wiese auf der Grossen Schanze keinen Franken Miete bezahlen. Einzig die Wiederherstellungskosten werden von der Stadtgärtnerei in Rechnung gestellt. Würde das Open-Air-Kino auf einem Platz in der Altstadt durchgeführt, sähe die Situation anders aus. Für die Durchführung von Veranstaltungen auf öffentlichem Boden verlangt die Stadt Bern je nach Ort zwischen 50 und 10'000 Franken pro Tag – ausgenommen sind Anlässe zur «Ausübung der ideellen Grundrechte», Kundgebungen oder Unterschriftensammlungen zum Beispiel.
Das teuerste Pflaster ist Berns Bundesplatz. Bis zu 10'000 Franken pro Tag muss hier ein Organisator abliefern. Andere Plätze in der Altstadt kosten bis 800 Franken pro Tag, Strassenmieten zwischen 50 und 500 Franken. So genannte «Grünflächen» wie die Grosse Schanze aber sind in der Stadt Bern vom Gebührenreglement ausgenommen. Ihre Benützung wird auch nicht über die Gewerbepolizei, sondern über die Stadtgärtnerei geregelt, und diese verlangt gewöhnlich keine Mietkosten. «Ausser den Instandstellungskosten verrechnet die Stadtgärtnerei nichts», sagt der stellvertretende Stadtgärtner Kurt Huber.
Am teuersten ists in Zürich
Andernorts verlangen die Städte Abgaben für die Benützung des öffentlichen Raumes. In Basel, wo das Orange Cinéma auf dem Münsterplatz logiert, wird dem Veranstalter «der übliche Tarif von Fr. 1.10 pro Quadratmeter und Tag berechnet», sagt Marc Keller, Informationsbeauftragter des Baudepartements; total rund 51'000 Franken. In Zürich sind nicht nur die Einzeleintritte mit 22 Franken am teuersten aller fünf Schweizer Orange-Cinéma-Standorte (Bern und Basel 19, Lausanne 18 und Genf 17 Franken), sondern auch die Abgaben. «Zwischen fünf und zehn Prozent des Ticketerlöses» kostet der Platz am Zürihorn, sagt Erich Maag vom Mediendienst der Stadt Zürich. Laut dem «Tages-Anzeiger» waren bis vorgestern bereits 50'000 der rund 53'000 Karten verkauft. Das lässt darauf schliessen, dass Cinerent in Zürich über 100'000 Franken Abgeltung zahlt. Die Stadt Lausanne partizipiert mit fünf Prozent am Gesamtumsatz der Veranstaltung.
Wie viel sie im einzelnen genau zahlen, wollten die Organisatoren nicht sagen. «Zur Miete der Standorte geben wir, wie zu den erzielten Umsätzen, Sponsoren-Leistungen usw., grundsätzlich keine Auskunft. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis. Selbstverständlich stehen wir Ihnen für sonstige Fragen zu unseren Veranstaltungen gerne zur Verfügung», lautete die schriftliche Antwort von Daniel Höltschi von der Cinerent Openair AG auf die Anfrage des «Bund». Auch die Orange-Pressestelle wollte keine Auskunft geben.
www.espace.ch 19.07.2006
www.orangecinema.ch/de/bern.htm
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