g26.ch

30.7.06

Demonstranten fordern Ende des Libanonkriegs

Mehrere tausend Personen haben am Samstag in Bern den bewaffneten Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah verurteilt und ein sofortiges Ende aller kriegerischen Handlungen gefordert. Die Demonstration verlief friedlich.

Der Demonstrationszug bewegte sich von der Schützenmatte vor der Reithalle via Korhausplatz zum Bundesplatz, wo sich mehrere Rednerinnen und Redner zum Konflikt äusserten. Die Polizei schätzte die Zahl der Demonstrierenden auf 3000, die Organisatoren sprachen von 4000 Personen.

Es gehe darum, Solidarität mit der leidenden Zivilbevölkerung in Libanon, im Gaza-Streifen und in Israel zu zeigen, sagte Louise Schneider von der Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA), der Hauptinitiantin der Demonstration. Rund 30 weitere Organisationen hatten sich angeschlossen.

Bundesrat am Pranger

Viel Kritik musste der Bundesrat wegen seiner zögerlichen Haltung einstecken. Die Demonstrierenden verlangten vehement, die militärische Zusammenarbeit mit Israel sei aufzugeben. Insbesondere sei auf den Kauf von Rüstungsgütern in der Höhe von 150 Millionen Franken aus Israel zu verzichten.

Lob erhielt von der Landesregierung einzig Aussenministerin Micheline Calmy-Rey für ihre zu Beginn der Gewalteskalation in Nahost bekundete dezidierte Haltung.

In den Reden und auf Transparenten gab es teilweise harte Kritik an Israel und den USA. Der Weltpolizist sei der grösste Terrorist, hiess es etwa, oder was Israel betreibe, sei Völkermord. Vorherrschend war an der Demo die libanesische Fahne, aber auch die Friedensfahne in den Regenbogenfarben war gut vertreten.

Völkerrecht eingefordert

Die Angriffe der israelischen Armee auf Libanon und im Gaza- Streifen hätten bereits Hunderte von zivilen Opfern gefordert, hiess es auf Transparenten und in Flugbättern. Hunderttausende befänden sich auf der Flucht, und die Schäden an der Infrastruktur seien enorm.

Eine Lösung des Nahost-Konflikts auf dem Verhandlungsweg könne erst dann erfolgreich sein, wenn die Menschenrechte eingehalten würden, das Völkerrecht zur Anwendung gelange und die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in Libanon, in den besetzten palästinensischen Gebieten und in Israel aufhöre.

www.baz.ch 30.07.2008

Powered by Blogger