Eishockey-Wunder
Wirkt Bern auch Eishockey-Wunder?
Zum dritten Mal nach 1971 und 1990 ist Bern Austragungsort einer Eishockey-WM. 32 von 56 WM-Spielen finden in der Bundeshauptstadt statt, womit Bern Hauptaustragungsort ist.
Im Eishockeystadion der Zähringerstadt, welches Kultstatus hat und wo schon Papst Johannes Paul II. zu Gast war, finden alle Partien der Schweizer Nationalmannschaft statt. Ab der K.o.-Phase wird nur noch in der Arena Bern gespielt.
Das Stadion
Berns Eishockeystadion steht seit 1967 im Nordosten der Stadt, hat aber seither Aussehen und Namen mehrmals geändert. Jahrzehntelang hiess der stolze Eishockeytempel «Allmend», wurde dann zwischenzeitlich in «BernArena» umgetauft und trägt seit 2007 den Namen eines Sponsors aus dem Finanzsektor.
Im Sommer 2007 begann man auch mit der über 100 Millionen teuren Sanierung des Stadions, die pünktlich zum WM-Beginn abgeschlossen sein soll. Teil davon ist auch der Bau eines unterirdischen Eisfelds, welches fortan dem Heimteam zu Trainingszwecken dient.
Das Berner Stadion bietet an den Heimspielen des SC Bern 17'131 Zuschauern Platz und ist damit das fünftgrösste Eishockeystadion in Europa. Besonders eindrücklich ist die steile Stehplatzrampe, auf welcher über 10'000 Eishockeyfans stehen können und die in dieser Form in Europa einzigartig ist. Weil es aber an der WM nur Sitzplätze gibt, wird das Fassungsvermögen der Arena Bern nur 11'500 Personen betragen.
Im Vorfeld der WM hatte die Arena Bern auch Kritik einstecken müssen. Im Frühling könne es zu warm und das Eis damit praktisch unbespielbar werden, heisst es, und WM-OK-Generalsekretär Gian Gilli meinte, das Stadion bleibe trotz der 100 Millionen teuren Sanierung eine «alte Dame».
Die Stadt
Mit rund 130'000 Einwohnern ist Bern hinter Zürich, Genf und Basel die viertgrösste Stadt der Schweiz. Berühmt ist die von der Aare umschlossene Altstadt für ihre Lauben, die in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Münster, Zytglogge-Turm, Bäregraben und das Zentrum Paul Klee sind die touristischen Anziehungspunkte der Stadt. In der Schweiz ist Bern eines der meistbesuchten Zentren des nationalen und internationalen Städtetourismus.
Nach der EURO 2008 ist die Hauptstadt der Schweiz nun also erneut Gastgeberin eines Sport-Grossanlasses. Allerdings wird im Vergleich zur Fussball-Europameisterschaft an der Eishockey-WM auf kleinerer Flamme gekocht. Stadt und Kanton lassen sich den Anlass 1,16 Millionen Franken kosten, damit ist das Budget rund zehn Mal kleiner als für die EURO.
Ein Rahmenprogramm, wenn auch bescheidener als während der holländischen Invasion im vergangenen Sommer, leistet man sich aber dennoch. So findet am ersten WM-Wochenende vom 25./26. April auf dem Bundesplatz ein WM-Eröffnungsfest statt, bei welchem nationale Künstler wie Stephan Eicher oder Bligg auftreten werden.
«Bern wirkt Wunder» lautete der Slogan während der Fussball-Europameisterschaft. Das gleiche Motto wurde nun auch für die Eishockey-WM adaptiert. Bleibt zu hoffen, dass Bern und die Nationalmannschaft zusammen ein Eishockey-Wunder bewirken.
Die Eishockeytradition
Bern ist eine Eishockeystadt, womöglich gar DIE Eishockeystadt der Schweiz. Der SC Bern ist der grösste Sportverein Helvetiens und weist seit Jahren den höchsten Zuschauerschnitt bei Eishockeyspielen in Europa auf. Auch in der vergangenen Saison besuchten durchschnittlich 16'464 Personen die Heimspielen der «Mutzen». Das Stadion ist oftmals ausverkauft.
Elf Mal durften sich die Berner bislang über den Schweizermeister-Titel freuen, zuletzt 2004. In den letzten beiden Saisons hatten die treuen Anhänger des SCB allerdings hartes Brot zu essen, weil ihre Mannschaft jeweils bereits in den Playoff-Viertelfinals scheiterte.
Die Eishockey-Welt gastierte bereits an zwei Weltmeisterschaften in Bern. Beide Male, 1971 und 1990, holte die damalige Sowjetunion den Titel.
Sonstiges
Im Berner Eishockeystadion wird nicht immer nur der Hartgummi-Scheibe nachgejagt. Jeweils im Frühling findet mit der BEA Expo eine der grössten Messen der Schweiz statt, die jährlich rund eine Million Besucher anlockt. In diesem Jahr beginnt die BEA nur fünf Tage nach Ende der WM. Früher standen Ausstellungsstände der Messe auch im Eishockeystadion, heute jedoch nur noch in den umliegenden Expo-Hallen.
Am 5. Juni 2004 empfingen 12'000 Jugendliche beim Katholischen Jugendtreffen Papst Johannes Paul II. im Stadion, welches damals noch «BernArena» hiess.
Auch Konzerte fanden und finden in der Berner Arena statt, jedoch eher unregelmässig.
www.sf.tv 15.04.2009 (bon)
Eishockey-WM 2009
www.bernwirktwunder.ch
www.iihf.com
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