g26.ch

3.8.09

Holligen

Schloss Holligen: Die Geschichte

Das Gebiet um Holligen wurde 1257 im Zusammenhang mit einer Mühle («molendinum suum dictum Hollant in superiori Sulgen») erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen 1312 und 1333 errichtete Berchtold Buweli am Weiher/See, der die Senke nordwestlich des heutigen Schlosses auffüllte, einen ersten Wohnsitz, dessen Spuren sich nicht erhalten haben - wohl ein Holzhaus («daz gesaesse und der wiger und boumgart von Hollanden»).

Nachdem sich die «wyerhofstatt zu Hollenden» im 14. und 15. Jahrhundert im Besitze der Familie von Krauchtal und des Franziskanerklosters in Bern befunden hatte, ging das «gut zu Hollingen» 1495 endgültig in die Hände von Schultheiss Wilhelm v. Diesbach über. Wilhelm war bestrebt, den neuerlangten sozialen Status seiner Familie nach dem Vorbild des mittelalterlichen Adels symbolisch und kulturell, so u.a. auch baulich zu dokumentieren. So liess er um 1500 den noch heute das Kernstück der Schlossanlage bildenden Donjon nach den Vorstellungen der spätgotischen Burgenromantik erbauen.

Bei seinem Tode (1517) hinterliess Wilhelm v. Diesbach einen glänzenden, durch den Schuldenpilz innerlich ausgefaulten Besitz: «also dass er uber sin unrechenlich innemen ob 20'000 gulden schuld sinen vier suenen hat gelassen, nach deren unlangen abgang alle sine hab in der schuldneren gwalt ist kommen».

Finanzielle Schwierigkeiten der Erben Wilhelm von Diesbachs zwangen zur Veräusserung des Holligengutes, in deren Folge das Schloss mehrmals die Hand wechselte. Eine neue Konsolidierungs- und Ausbauphase setzte mit Hans Rudolf Tillier (1552-1573) und dessen Tochtermann Pauli Wyer (1573-1631) als Besitzer des Holligen-Gutes ein - allerdings schlitterte der nächste Gutsbesitzer erneut in die Verschuldung.

Unter Johann Rudolf Bucher wurde das Holligengut Ende der 70er, zu Beginn der 80er Jahre des 17. Jahrhunderts zu einem repräsentativen barocken Landsitz umgestaltet. Zugleich löste Bucher nach einer Wärmeperiode das seit länger als einem Jahrhundert bestehende Problem der Verlandung des Holligen-Weihers: Er liess ihn trockenlegen. Gabriel Herport (1742-1764) gestaltete den Donjon im barocken Stile um und liess die Allee, die im Jahre 1992 gefällt werden musste, anlegen.

Über den Schwiegersohn von Gabriel Herport gelangte Schloss Holligen 1783 in die Familie v. Mutach beziehungsweise an die gleichnamige Familienkiste. Abraham Friedrich v. Mutach nahm in den Jahren 1816-19 umfassende bauliche Neuerungen vor. Sie prägen das Aussehen des Gutes bis heute.

Umfangreiche Renovationsarbeiten in der ersten Hälfte der 1990er Jahre belebten den teils weiterhin privaten Schlosskomplex. Der Donjon wurde 1995 in die Turmstiftung Schloss Holligen eingebracht.

Verrat - Das geheimnisvolle Läuten auf Schloss Holligen
Freilichttheater am Originalschauplatz
7. juli bis 15. August 2009
www.verrat.be

Schloss Holligen

Powered by Blogger