Tourismus
«Warum Bern für Übernachtungsgäste nicht attraktiv ist», so lautet der Titel des neuesten Thesenpapiers der bürgerlichen Vereinigung Entente Bernoise (EB), das der Verfasser Melchior Bendel gestern in Bern vorstellte.
So vernichtend ist das Verdikt der EB dann doch nicht. Bern Tourismus (BET) habe «in den letzten Jahren sehr erfolgreich gearbeitet» und die Logiernächte «markant gesteigert»: Über 666'000 waren es 2008 – ein Rekordwert.
Vor über 25 Jahren wurde Bern in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Ein ausgezeichnetes Gütesiegel und erstklassiges Verkaufsargument für den Tourismus. Die Übernachtungszahlen von Bern Tourismus lassen sich denn auch einigermassen sehen.
Es lässt sich aber auch nicht wegdiskutieren: Bern hat trotzdem deutlich weniger Touristen als vergleichbare Schweizer Städte – und deshalb noch viel Potential. Von mehr Übernachtungen würden die Stadt und das ansässige Gewerbe profitieren. Doch statt sich gemeinsam für einen attraktiven Tourismusort Bern stark zu machen, behindern sich die Akteure gegenseitig. Der Stadtrat, welcher den Verein Bern Tourismus zu einem wesentlichen Teil finanziert, mischt sich ein, wo es nur geht. Hier wird verpolitisiert, was nichts mit Politik zu tun hat.
Auf der anderen Seite steht ein Tourismusverein, dessen Haupttätigkeit die Rechtfertigung gegenüber der Politik zu sein scheint. Dazu kommt eine Branche, welche weder organisiert zusammen arbeitet, noch von sich aus innovativ ist. Hier kombiniert sich die typische Berner Trägheit mit der ebenso typischen Verpolitisierung zu einem lahmen Gefüge, das riskiert, den Joker Weltkulturerbe leichtfertig zu verspielen.
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www.ententebernoise.ch
www.berninfo.com
Altstadt von Bern - Weltkulturerbe UNESCO
Bern – Geschichte, Informationen, Sehenswürdigkeiten
Berner Hotels
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