Reitschule (auch Reithalle)
Wie die beiden Historiker Renat Künzi und Daniel Schläppi 1988 im «Bund» nachgewiesen haben, wurde die Reitschule aber von allem Anfang an zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt und zu einer «Plattform der Integration»:
«Die Reitschule beherbergte sowohl ernsthafte Nüchternheit als auch Freudentaumel. Einmal Luftschutzbunker, ein andermal Künstlerolymp, vereinte sie Widersprüche und Gegensätze unter einem Dach und rückte auf diese Weise in die gesellschaftliche Mitte Berns.» Die Reitschule sei auch «ein Barometer für neue Trends» gewesen – «der Ort, wo das 20. Jahrhundert in Bern Einzug hielt».
In den ersten Jahrzehnten nach der Eröffnung vor 110 Jahren gastierten in der Reitschule vor allem auch viele Zirkusse – im September 1900, gemäss Annonce im «Bund», zum Beispiel der Circus Henry. Angekündigt wurde ein «High Life Evening» und ein «hochinteressantes Rendez-vous der feinern Welt» – mit grosser Tanzpantomime, «brillanten Kostümen aus den ersten Ateliers der Welt», den «besten Schul- und Freiheitspferden» und «komischen Intermezzi aller Clowns». 1919 gastierte auch der Zirkus Knie hier – in einem grossen Zelt auf dem Vorplatz der Reitschule.
Die Reitschule (auch Reithalle)
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