150 Teilnehmer an Mahnwache für getöteten Journalisten in Bern
Rund 150 Personen haben nach Angaben der Organisatoren an einer Mahnwache für den ermordeten türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink in Bern teilgenommen. «Wir sind alle betroffen», sagten die Rednerinnen und Redner.
Die Meinungsäusserungsfreiheit sei bedroht, sagte SP-Parteipräsident Hans-Jürg Fehr gemäss Kaspar Haller von der Gesellschaft für bedrohte Völker, die die Mahnwache zusammen mit der Gesellschaft Schweiz-Armenien organisiert hatte.
Mord sei die stärkste Form von Zensur, fügte Therese Oprecht von Reporter ohne Grenzen hinzu. Unter den weiteren Rednerinnen und Rednern waren die Nationalrätin Therese Frösch (Grüne/BE) und National- und Europarätin Ruth-Gaby Vermot (SP/BE).
Ziel des Anlasses war zudem, dem türkischen Botschafter ein Schreiben mit fünf Forderungen zu übergeben. Da dieser jedoch auf die Einladung nicht reagierte, übergaben die Organisationen das Schreiben in Absprache mit der Polizei den Wachen vor der Botschaft. Diese sollten die Übergabe dann realisieren.
Gefordert wird im Schreiben unter anderem die posthume Aufhebung des Urteils gegen Dink, die Aufhebung des Paragrafen 301 der türkischen Gesetzgebung sowie die Garantie der freien Meinungsäusserung.
Dink war wegen Paragraf 301 wegen «Beleidigung des Türkentums» zu einer Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte sich zum Völkermord an den Armeniern geäussert.
Der türkische Botschafter drückte in einer Mitteilung sein Bedauern und seinen «tiefen Schmerz» über den Mord an Dink aus. Er danke allen in der Schweiz, welche ihre Solidarität ausgedrückt hätten. Auf das Schreiben der Organisationen nahm er keinen Bezug.
www.sda.ch 27.01.2007
Völkermord an den Armeniern (Wikipedia)
Armenier (Wikipedia)
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