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15.3.06

«Sam Francis und Bern» im Kunstmuseum Bern

Von Flecken, Fenstern und Übermalungen

Das Kunstmuseum Bern baut auf sichere Werte: Die Schau «Sam Francis und Bern» lädt zum Vergleich ein zwischen 44 Gemälden des Tachisten Sam Francis und 25 Arbeiten der Berner Künstler Franz Fedier, Rolf Iseli, Peter Stein und Samuel Buri.

In enger Zusammenarbeit mit dem Galeristen und Auktionator Eberhard W. Kornfeld - von ihm stammt über die Hälfte der ausgestellten Werke von Francis (1923-1994) - wird das fulminante Ende der Ära Rüdlinger als Leiter der Kunsthalle Bern (1946-1955) in Erinnerung gerufen.

Vermittlung

1955 zeigte Arnold Rüdlinger in seiner dritten Ausstellung «Tendances actuelles» erstmals Bilder von amerikanischen Malern wie Francis, den er zuvor mit Kornfeld in Paris besucht hatte. Kornfeld seinerseits veranstaltete ab 1957 alle zwei Jahre eine Ausstellung mit Francis und machte ihn so bekannt.

Ein deutscher Kunstkritiker schrieb damals: «Bern darf sich zu den Vororten kritischer Abklärung rechnen, an denen sich die entscheidende Meinungsbildung vollzieht.»

Die aktuelle Schau des Kunstmuseums mit Werken aus Schweizer Privatbesitz umfasst auch das Spätwerk des amerikanischen Malers, der als europäischster abstrakter Expressionist gilt. Von den Berner Malern wird dagegen nur die kurze Schaffensphase von 1956 bis 1963 gezeigt.

Gegenüberstellung

In der Gegenüberstellung mit Francis' hell und dunkel, grün, bunt und vor allem blau gefleckten Gemälden auf Papier und weisser Leinwand fällt auf, wie viel geometrischer Franz Fediers (1922- 2005) Bilder mit ihren schwarzen Geraden aufgebaut sind.

Die ausgestellten Malereien des damals noch nicht 30-jährigen Rolf Iseli zeigen einen jungen Künstler beim Experimentieren mit Übermalungen in Grau und Weiss. Peter Stein, der denselben Jahrgang hat wie Franz Fedier, malte Farbfenster in Rot, Grün und Blau.

Die bunten Bilder, die weiss gefleckte und die dunkel überpinselte Malerei von Samuel Buri sind alle im Besitz des Künstlers geblieben. Der jüngste der vier Berner Maler gibt sich in der Ausstellung als ein Suchender zu erkennen.

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