g26.ch

23.11.09

Zwiebelmarkt

Heute ist Zibelemärit !!

Der Zibelemärit ist der grösste Markt in Bern. Er findet immer am 4. Montag im November statt. Über 700 Marktfahrerinnen und Marktfahrer, mit hübschen Marktständen, bieten an diesem Tag in der Berner Innenstadt ihre Ware feil. Ein grosser Teil des Sortiments besteht aus Zwiebelzöpfen, Zwiebelkränzen und Zwiebelfiguren.

Aber auch Textilien, Schmuck, Keramik, Spielwaren oder Verpflegungsstände sind auf dem gesamten Marktgebiet vertreten. Offiziell dauert der Markt von 06.00 bis 18.00 Uhr. Tatsächlich werden aber schon ab 04.00 Uhr Verkäufe getätigt. Für die Jungen und Junggebliebenen ist der Höhepunkt jeweils die Konfettischlacht, die um 16.00 Uhr stattfindet.

Ebenfalls am Zibelemärit treffen sich die Mitglieder des Bärentrustes sowie weitere Sympathisanten zu Erbssuppe und Züpfe beim Bärengraben zur Verleihung des Bärendreckpreises.

Bern - Zibelemärit
Bärendreck Preis (Bäredräck)

22.11.09

Gürbe im Belpmoos

Neugestaltung der Gürbe im Belpmoos - Vom Kanal zur lebendigen Flusslandschaft.

Die Hochwasserschutzmassnahmen an der Gürbe bei Kehrsatz sind beendet. Die neue Gürbe bietet besseren Schutz vor Hochwasser und neuen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Zum Abschluss der Bauarbeiten hat Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer am Donnerstag dreissig Jungfische in den neu gestalteten Fluss ausgesetzt.

Beim Hochwasser vom Sommer 2007 hat die Gürbe weite Teile des Belpmooses überschwemmt. Deshalb hat der Kanton Bern zusammen mit dem Wasserbauverband untere Gürbe und Müsche im vergangenen Jahr Massnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Angriff genommen. Ziel war es, die Abflusskapazität der Gürbe zu erhöhen und das Gewässer ökologisch aufzuwerten. In diesem Herbst wurden die Bauarbeiten nun abgeschlossen.

An der Aufrichtefeier bei der Selhofenbrücke betonte Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, dass die neue Wasserlandschaft allen etwas zu bieten hat: «Für die Anwohnerinnen und Bewirtschafter einen besseren Schutz vor Hochwasser, für die Erholungssuchenden ein naturnahes und spannendes Naherholungsgebiet und für die Natur neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere». Als Zeichen für die Wiederbelebung der Gürbe hat sie zusammen mit dem Präsidenten des Wasserbauverbands untere Gürbe und Müsche, Heinrich Wildberger, und dem Gemeindepräsidenten von Kehrsatz, Thomas Stauffer, 30 junge Elritzen in den Fluss ausgesetzt.

Die Gürbe war bis 2008 ein Kanal, durch den das Wasser auf direktem Weg durch das Belpmoos zur Aare floss. Die Hochwasserschutzmassnahmen haben wieder mehr Leben in den Flusslauf gebracht: Das verbreiterte Flussbett ist vielfältig strukturiert und lässt dem Fluss Raum. Kiesbänke und seichte Stellen bieten Pflanzen und Tieren neue Lebensräume. Die Gürbe ist dadurch auch für Naherholungssuchende attraktiver geworden.

Für die Realisierung der Massnahmen wurde mit Gesamtkosten von neun Millionen Franken gerechnet. Die Arbeiten können günstiger abgerechnet werden. Den grössten Teil der Kosten übernehmen der Bund und der Kanton. Noch ist das Belpmoos nicht ganz vor Hochwasser geschützt: Die Hochwasser der Gürbe gehören zwar der Vergangenheit an, von der Aare her kann das Gebiet jedoch immer noch überflutet werden. Definitiv sicher vor Hochwasser wird das Belpmoos erst nach der Realisierung des Jahrhundertprojekts «aarewasser».

Gürbetal

20.11.09

Marc Fitze am Kunstharmonium

Virtuose Psalmenpumpe
Marc Fitze am Kunstharmonium


Der Berner Organist Marc Fitze gehört zu der jungen Generation von Harmoniumspielern. Sein seltenes Kunstharmonium von Victor Mustel, Paris (Baujahr 1870), welches er für Konzerte verwendet, hat er in jahrelanger Forschungsarbeit selbst restauriert und im Februar 2009 in Bern zum ersten Mal einem begeisterten Publikum vorgestellt. «Jede Kunst, die aufhört, aus der eigenen Zeit zu sein, stirbt.» (Le Corbusier). Nebst dem klassischen Kunstharmonium-Repertoire des 19. Jahrhunderts bemüht er sich auch um zeitgenössische Verwendung des Instrumentes und entlockt seinem Harmonium ganz neuartige Klänge zum Beispiel im Duo mit dem Schlagzeuger Titus Bellwald.

Ist das Harmonium eigentlich ein vollwertiges Instrument?

Die Zeit ist längst vorbei, wo reformierte Andachten in jeder noch so kleinen Herrgotts-Kapelle mit jämmerlichen Klängen aus der Heuchlerkommode begleitet wurden. Hängen geblieben sind Spitznamen wie Psalmenpumpe, Choralmühle, Halleluja-Vergaser, Kreissäge des Glaubens und die Erinnerung an eine Religiosität, die definitiv nicht mehr unserem Lebensgefühl entspricht...

Niedergang und Renaissance

Ein vollwertiges Musikinstrument scheint das Harmonium in diesem Zusammenhang nicht zu sein, höchstens ein nostalgisches Möbelstück, - wäre da nicht eine wachsende Anzahl Harmonium-Begeisterter, die über ganz Europa verstreut, sich mit grosser Akribie der Renaissance des in Verruf geratenen Instrumentes widmen. Wohlgemerkt, bei Auktionen, Restaurierungen, Kursen und Konzerten gilt das Interesse weniger der dekadenten Endphase ab ca. 1900, wo Billigharmonien als Orgelersatz in Kirchen und Kappellen Eingang fanden, sondern vielmehr der Glanzzeit des Harmoniums, als es in Salons und Konzertsälen von Virtuosen gespielt wurde und Komponisten wie César Franck, Hector Berlioz, Camille Saint-Saëns und Franz Liszt ein umfangreiches Solorepertoire schufen.

Musik in den Zehenspitzen

Die Erfindung, welche Alexandre Debain 1842 in Paris unter dem Namen Harmonium» patentieren liess und von Victor Mustel 1853 als Kunstharmonium» zur Perfektion geführt wurde, bedeutet in Bau, Klang und Gebrauch ein sehr anderes Instrument als das billige Saugwindharmonium (Psalmenpumpe). Das Druckwind-Harmonium Mustels ist ganz und gar nicht für die Kirche gemacht, sondern äusserst reich und luxuriös gestaltet: Obertonreich im Klang, reich in der Ausstattung des Möbels, reich im Repertoire und teuer im Preis. Es entspricht der romantischen Suche nach einem expressiven Tasteninstrument, welches nicht nur laut und leise wie das Pianoforte spielen kann, sondern mit cantabel fortdauerndem Ton sämtliche Lautstärken und Klangfarbennuancen wie das Orchester stufenlos ineinander vermischen kann. Klangfarben, Intensität und feinste Akzente werden dabei durchgängig durch die Füsse geregelt. Dieses Treten scheint vielleicht eine niedrige oder ungelenke Beschäftigung, aber es ist der Kern des Harmoniumspiels. Die Trettechnik des Druckwindharmoniums, vergleichbar mit der Bogenführung eines Geigers, verlangt enorme Koordination und Feingefühl in den Zehenspitzen, was nicht einfach zu erlernen ist.

In Frankreich, Belgien, England, Deutschland und der Schweiz ist in den letzten Jahren rund um das sogenannte «Kunstharmonium» eine Fangemeinde entstanden. Während Sammler, Restaurateure und Musikologen sich zahlreich engagieren, sind unter den Interpreten bislang nur wenige zu finden, die das Erlernen des Kunstharmoniumspiels erfolgreich auf sich genommen haben. Der Erwerb eines originalen Instrumentes ist Vorbedingung und braucht viel Glück, da die meisten Kunstharmonien sich mittlerweile in Museen und Privatsammlungen befinden.

Nächstes Konzert: EX TEMPORE – BildKlangWort mit Mario Volpe, Kunstmaler, Martina Schwarz, Texte Titus Bellwald, Perkussion und Marc Fitze, Kunstharmonium Mustel
Sonntag, 22. November 2009, 17.00 Uhr, Johanneskirche, Eintritt frei, Kollekte

BildKlangWort: «Ex tempore – Zeit und Ewigkeit»
Ein Trialog mit Bildern von Mario Volpe am 22. November, 17 Uhr in der Johanneskirche

Zum dritten Mal findet in der Johanneskirche «BildKlangWort», ein Wechselspiel zwischen bildender Kunst, Musik und Text statt. Der diesjährige Anlass steht unter dem Motto, «Ex tempore», und meint aus der Zeit heraus» oder «aus dem Moment heraus», «improvisiert»: Die Musiker Titus Bellwald und Marc Fitze treten mit ihren Instrumenten (Schlagzeug und Mustel-Kunstharmonium) in den Dialog mit Gedichten von Martina Schwarz und grossformatigen Arbeiten des Berner Kunstmalers Mario Volpe.

Der Künstler

In seinem Atelier in einem Keller an der Beundenfeldstrasse liegen angefangene Zeichnungen auf dem Arbeitstisch. Etruskische Zeichen aus fernen Zeiten tanzen darauf Ballett.

Mario Volpe arbeitet immer noch mit der Entdeckerfreude eines Forschers. Die Schaffung eines persönlichen, ausschliesslich abstrakten Bildvokabulars lag ihm zeitlebens am Herzen. Der 73-Jährige kann aus dem Vollen schöpfen. Sein Werk umfasst über vierzig Jahre ununterbrochenes Schaffen.

Zu sehen am 22. November grossformatige Arbeiten aus den sechziger Jahren. In diesen abstrakten Kompositionen musizieren strenge Formen mit weichen, fliessenden. Die Farben sind ausdrucksintensiv wie die Reise des Künstlers quer durch ein bewegtes Leben über Kontinente und durch die Zeit.

Der seit 1972 in Bern lebende und arbeitende Mario Volpe ist 1936 in Kolumbien geboren. Er studierte Architektur in den USA und wurde an der Art Students League of New York zum Maler ausgebildet. 1965-1970 unterrichtete er an der Universität Minnesota Kunst. Seit 1972 lebt und arbeitet er in Bern.

Tüfteleien mit Musik und Wort

Zu einem BildKlangWort gehören auch die Musik und die Texte. Auf dem Programm stehen Harmoniumstücke von Sigfrid Karg-Elert, das Stück «Ihre Uhren gehen anders» des Schweizer Komponisten Heinz Marti und Improvisationen zu den Texten und Bildern.

Während der Perkussionist Titus Bellwald mit seinen Klangtüfteleien und Rhythmen die Zeit vielfältig gestaltet und erfahrbar macht, stehen Registernamen wie Voix céleste und harpe éolienne – «Himmelsstimme und Windharfe» für das in himmlischen Sphären angesiedelte Klangideal der feinabgestuften, unbegrenzt modellierbaren Klangfarben des Kunstharmoniums. Aus dem Zusammenklang von Musik, Bild und Wort ergeben sich sphärische Harmonien, pulsierende Rhythmen und assoziative Geräusche. Werden und Vergehen des Klanges am Rande der Stille.

Kunstharmonium? Was ist das?

Heutige Ohren kennen vielleicht noch den Klang des popularisierten Billigharmoniums, auch als «Psalmenpumpe» bekannt, aber was ist ein «Kunstharmonium»? Die 1853 von Victor Mustel in Paris patentierte Erfindung bedeutet ein einzigartiges Tasteninstrument, dessen Ton auch nach dem Anschlag differenziert gestaltet werden kann. Es handelt sich also um ein Instrument feinster Nuancen und Übergänge. Mit Füssen und Knien erzeugt und beeinflusst der Spieler den Windstrom – eine Technik, die viel Übung und Feingespür benötigt. Komponisten wie César Franck, Camille Saint-Saëns und Hector Berlioz haben für dieses expressive Tasteninstrument ein exquisites Repertoire geschrieben. Das seltene Mustel-Kunstharmonium, welches im Konzert erklingen wird, stammt aus dem Jahre 1870, wurde 2007 von Marc Fitze restauriert und im Februar 2009 in der Johanneskirche erstmals einem begeisterten Publikum vorgestellt. Ein Zuhörer meinte enthusiastisch: «Das Instrument, das wie Grossmutters Schmuckkommode aussieht, birgt ja eine ungeahnte Vielfalt von Klangfarben in sich.»

5.11.09

KKW

Ersatz des Kernkraftwerks Mühleberg - Das Berner Volk soll sich dazu äussern.

Der Entscheid zum Ersatz des Kernkraftwerks Mühleberg ist für die bernische Bevölkerung von grosser Tragweite. Aus diesem Grund spricht sich der Regierungsrat des Kantons Bern dafür aus, dass die Bevölkerung bei der Anhörung der Kantone sich zu dieser Frage äussern kann. Der Regierungsrat wird dem Grossen Rat beantragen, die Stellungnahme des Kantons dem obligatorischen Referendum zu unterstellen.

Im vergangenen Jahr haben die Betreiber der drei Kernkraftwerke Beznau, Gösgen und Mühleberg beim Bund Gesuche um Rahmenbewilligungen für den Ersatz ihrer Werke eingereicht. Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens können sich alle 26 Kantone zu diesen Gesuchen äussern. Die Stellungnahmen der Kantone sollen vor allem eine politische Beurteilung der Standortakzeptanz beinhalten und nicht fachtechnische Fragen erörtern. Offiziell zur Stellungnahme eingeladen werden die Kantone voraussichtlich im Sommer 2010. Sie haben dafür drei Monate Zeit. Zuständig für die Erarbeitung der Stellungnahme ist im Kanton Bern der Regierungsrat, wobei der Grosse Rat befugt ist, verbindliche Vorgaben zu machen. In diesem Fall kann er seine Stellungnahme der Volksabstimmung unterbreiten.

Angesichts der Tragweite des Entscheids und der Tatsache, dass sich das Volk zu früheren Vernehmlassungen des Kantons über Kernkraftwerke äussern konnte, will der Regierungsrat seine Stellungnahme breit abstützen. Er wird daher dem Kantonsparlament beantragen, die Stellungnahme der obligatorischen Volksabstimmung zu unterstellen. Auf diese Weise kann sich das Berner Volk zu dieser wichtigen Frage bereits vor der definitiven Beschlussfassung durch das Bundesparlament äussern. Da der Beschluss des Bundesparlaments dem fakultativen Referendum untersteht, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit auch eine gesamtschweizerische Abstimmung stattfinden.

Der Regierungsrat hat die zuständige Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion beauftragt, mit dem Kantonsparlament Kontakt aufzunehmen, um die erforderlichen weiteren Schritte in die Wege zu leiten.

4.11.09

Blumenwiesen

Über 38'000 Personen fordern die Rettung der letzten Blumenwiesen.

Mehr als 38'000 Personen haben die Petition von Pro Natura und des Schweizer Vogelschutzes SVS/BirdLife Schweiz zur Rettung der letzten Blumenwiesen unterschrieben. Sie wurde am 3. November in Bern der Bundeskanzlei überreicht. Die Unterzeichnenden fordern vom Bundesrat, den Rückgang der Trockenwiesen und -weiden (TWW) endlich zu stoppen. In den vergangenen 60 Jahren sind rund 90 Prozent dieser besonders artenreichen Wiesen verschwunden.

Die Blumenwiesen der Schweiz sind ein typisches Merkmal der Schweizer Landschaft und haben einen enormen ökologischen und touristischen Wert. Rund 40 Prozent aller Pflanzenarten und 50 Prozent aller Tierarten der Schweiz kommen auf diesen farbenprächtigen Wiesen vor, darunter zahlreiche Rote-Liste-Arten.

Verschwinden die letzten Blumenwiesen, rauben wir diesen Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum. In den letzten 60 Jahren sind rund 90 Prozent der Trockenwiesen und -weiden (TWW) verloren gegangen, weil die Flächen im Tal intensiv bewirtschaftet werden oder in höheren Lagen verbuschen.

Bevölkerung will Farben auf den Wiesen

Die Petition zur Rettung der letzten Blumenwiesen der Schweiz haben über 38'000 Personen unterzeichnet – in nur vier Monaten Sammelfrist. «Das ist ein gewaltiges Zeichen der Bevölkerung an die Politik, endlich den Schutz dieser wertvollen Wiesen zu besiegeln», sagte Otto Sieber an der Übergabe der Unterschriften in Bern. Konkret fordert die Petition von Pro Natura und Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz, dass die seit 2004 versprochene Verordnung zum Schutz der Trockenwiesen und -weiden und das Inventar umgehend in Kraft gesetzt und die finanziellen Mittel für die Umsetzung bereit gestellt werden. «Wir erwarten, dass der Bundesrat nun endlich ernst macht mit seinem alten Versprechen», fasste Werner Müller, Geschäftsführer des SVS, die Forderung der über 38'000 Personen zusammen. Die Zeit drängt: Alleine seit Beginn der Inventarisierung der Trockenwiesen und -weiden 1994 (siehe Box) sind schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der wertvollen Wiesen verschwunden.

Der unvollendete gesetzliche Schutz der Blumenwiesen

Die Trockenwiesen und -weiden (TWW) gehören zu den fünf national bedeutenden Biotoptypen, zusammen mit den Hochmooren, Flachmooren, Auen und Amphibienlaichgebieten. Diese sind im Natur- und Heimatschutzgesetz seit 1966 verankert. Der gesetzliche Schutz der TWW hinkt aber den anderen vier geschützten Biotoptypen hinterher. Die noch unvollendete Geschichte des gesetzlichen Schutzes der TWW:

  • 1994: Der Bund startet das Projekt TWW von nationaler Bedeutung.
  • 1994 - 2004: In allen Kantonen wurden die TWW kartiert, es entstand ein Inventar von 22'941 Hektaren TWW (rund 3’000 Objekte).
  • 2004: Bundesrat verspricht die Verordnung zum Schutz der TWW.
  • 2007: Die Verordnung wird in die Vernehmlassung geschickt und mit allen Beteiligten bereinigt.
  • 2009: Noch immer hat der Bundesrat das Inventar und die Verordnung nicht in Kraft gesetzt. Pro Natura und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz lancieren deshalb die Petition zur Rettung der letzten Blumenwiesen.
  • Über 38'000 Personen unterschreiben die Petition zur Rettung der letzten Blumenwiesen und fordern vom Bundesrat, dass die Verordnung zum Schutz der TWW und das Inventar endlich in Kraft gesetzt werden und dass die finanziellen Mittel für die Umsetzung des TWW-Schutzes zur Verfügung gestellt werden.

    www.pronatura.ch/trockenwiesen
    www.birdlife.ch/petition

  • 3.11.09

    Rote Liste

    Ein Drittel der Arten vom Aussterben bedroht.

    Das dramatische Artensterben geht weiter. Dies zeigt die neue Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Global sind mehr als ein Drittel der 47'677 untersuchten Arten vom Aussterben bedroht. Der WWF Schweiz warnt davor, dass der Klimawandel dieses Artensterben noch verschärfen wird.

    Die Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten, publiziert von der Weltnaturschutzunion (IUCN), zeichnet ein dramatisches Bild. Seit 2002 ist die Zahl der bedrohten Tier- und Pflanzenarten um fast 55 Prozent gestiegen. Von den untersuchten Tierarten ist jede fünfte Säugetierart, jede achte Vogelart und jede dritte Amphibienart gefährdet. Bei den Pflanzen sind gar 70 Prozent aller erfassten Arten gefährdet. Da die Liste nur einen Bruchteil der ganzen Artenvielfalt umfasst, ist die Zahl der bedrohten Arten noch viel höher.

    Bei den Säugetieren ist der Tiger ein typisches Beispiel für eine akut bedrohte Tierart. Nur noch 3200 leben in freier Wildbahn. Das Verbreitungsgebiet umfasst heute nur noch sieben Prozent der ursprünglichen Ausdehnung. «Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, gibt es den Tiger bald nur noch im Zoo zu sehen, weil sie in der freien Wildbahn aussterben werden», warnt Doris Calegari, Projektleiterin beim WWF Schweiz.

    Dramatisch ist die Situation auch für die Eisbären, von denen in der Arktis nur noch 20'000 bis 25'000 Exemplare leben. Der Klimawandel erwärmt die Arktis doppelt so schnell wie den Rest der Erde. So schrumpft die Eisfläche stetig, was das Überleben des grössten Landraubtieres akut gefährdet.

    Doch nicht nur der Klimawandel sondern auch die Zerstörung von Lebensräumen beschleunigt das Artensterben. Besonders bedroht sind die Amphibien: Von 6285 erfassten Fröschen, Lurchen und Kröten wurden 1895 in die höchste Bedrohungskategorie eingestuft. 39 Arten gelten bereits als ausgestorben, darunter die Goldkröte.

    www.wwf.ch

    2.11.09

    Hauptstadtregion

    Grossraum Bern – die Hauptstadtregion der Schweiz.

    Die Rolle als Bundeshauptstadt bietet der Stadt und dem kantonsübergreifenden Grossraum Bern die Chance, sich eigenständig und unverwechselbar als Hauptstadtregion Schweiz zu positionieren. Die Hauptstadtregion Schweiz erfüllt die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen eines grossstädtischen Raums, kommen drei Studien von Kanton und Stadt Bern zum Schluss. Der Regierungsrat des Kantons Bern und der Gemeinderat der Stadt Bern haben im Grundsatz beschlossen, in den nächsten Monaten eine gemeinsame Projektorganisation einzusetzen, welche dieser Argumentation zum Durchbruch verhelfen soll.

    Die Zuordnung des Grossraums Bern in die Kategorie der «Städtenetze» durch das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) in den bisherigen Entwürfen für das Raumkonzept Schweiz löste eine kontrovers geführte Diskussion über die Positionierung der Region aus. Bemängelt wurde vor allem, dass sich die Betrachtungsweise des ARE zu stark auf rein ökonomische Kategorien und Indikatoren konzentriere.

    Bei der von Kanton und Stadt Bern geforderten gesamtstaatlichen Betrachtungsweise sind auch kulturelle, gesellschaftliche und insbesondere politische Kriterien für die Entwicklung eines Landes von Bedeutung. Um die Debatte zu versachlichen, haben Kanton und Stadt Bern mit drei Studien Grundlageninformationen zum Grossraum Bern erarbeiten lassen.

    Die Fakten sprechen für die Hauptstadtregion Schweiz

    Wie die Studien zeigen, hat der kantonsübergreifende Grossraum Bern mit seinen potenziellen Partnerstädten und den dazwischen liegenden Räumen ein eigenständiges Profil. Diese Eigenständigkeit der Hauptstadtregion zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass Bern politisches Zentrum der Schweiz und der wichtigste Standort der grossen Service-Public-Unternehmen und öffentlich-rechtlichen Anstalten ist. Die Grossregion Bern verfügt auch über einen Cluster politiknaher Dienstleistungen (Beratungsbranche, Gesundheits- und Verbandswesen). Darüber hinaus charakterisiert sich die Grossregion Bern durch eine vielfältige Wirtschaftsstruktur mit ausgeprägten Stärken in den Bereichen Präzisions- und Uhrenindustrie sowie Medizinaltechnik. Zudem sind verschiedene internationale Firmen und Organisationen mit ihren Hauptsitzen im Grossraum Bern beheimatet. Bern ist dank seiner zentralen Lage rasch erreichbar, profitiert von einer ausgezeichneten Verkehrsinfrastruktur und von der guten Erreichbarkeit der drei grossen Schweizer Flughäfen. Mehrere Universitäten und Fachhochschulen sowie ein Universitätsspital mit internationaler Ausstrahlung machen den Grossraum Bern zum attraktiven Bildungs- und Forschungsstandort. Zu seinen Stärken gehört auch ein breites Tourismusangebot mit der Nähe zu den internationalen Top-Destinationen Jungfrauregion und Gstaad-Saanenland. Zudem erfüllt die Hauptstadtregion eine wichtige Brückenfunktion zwischen Wirtschaft und Verwaltung und sichert so den Zusammenhalt des Landes.

    Eine Vielzahl von nationalen und internationalen Funktionen

    Die drei Studien beschränken sich nicht auf rein wirtschaftliche Kriterien. Sie zeigen auf, dass nicht nur die wichtigen politischen Entscheide für die Schweiz in Bern gefällt werden. Auch die offiziellen internationalen Verbindungen auf Regierungs- und Verwaltungsebene laufen über die Bundesstadt. Aus Sicht des Regierungsrates des Kantons Bern und des Gemeinderates der Stadt Bern müssen bei einem Raumkonzept die politische Entscheidfunktion und die internationale politische Vernetzung der Hauptstadtregion Schweiz angemessen berücksichtigt werden. Diese sind von grosser Bedeutung für das gute Funktionieren der ganzen Schweiz.

    Mit seiner vergleichsweise grossen wirtschaftlichen Stabilität, der tiefen Arbeitslosigkeit und der ausgezeichnet ausgebauten Infrastruktur erfüllt der Grossraum Bern als Hauptstadtregion Schweiz die wichtigen Voraussetzungen für ein gut funktionierendes politisches Zentrum und trägt damit entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes bei. Von der Vernetzung zwischen Politik und Wirtschaft profitieren auch die anderen Wirtschaftszentren, welche auf stabile Rahmenbedingungen angewiesen sind. Aus diesen Gründen gilt es, das nationale Raumkonzept stärker aus nationaler Sicht zu formulieren. Für den Regierungsrat des Kantons Bern und den Gemeinderat der Stadt Bern ist klar, dass im Raumkonzept der Grossraum Bern als Hauptstadtregion Schweiz materiell auf gleicher Stufe wie die Metropolitanräume Zürich, Basel und Bassin lémanique verankert sein muss.

    Gemeinsame Projektorganisation für Argumentation und Strategie

    Im Hinblick auf den Entscheid des Bundesrates zum Raumkonzept haben Regierungsrat und Gemeinderat den festen Willen und die Absicht, den Grossraum Bern gemeinsam als Hauptstadtregion Schweiz zu positionieren. In einem gemeinsamen Projekt werden die beiden Exekutiven in den nächsten Monaten ein umfassendes Argumentarium und eine Strategie für dieses Vorhaben entwickeln. Zu diesem Zweck haben sie im Grundsatz vereinbart, eine gemeinsame Projektorganisation einzusetzen, welche die einzelnen Schritte vorbereitet.

    Powered by Blogger