ZSC Lions
ZSC Lions Gewinn der Champions Hockey League: Die Weltpresse zur ZSC-Sensation.
Sensation, Siegesrausch, europäischer Hockeythron, Könige, Hockeymärchen, Europas Nummer eins, phänomenal, historisch, unglaublich, Gänsehautstimmung, ein gedemütigter und demolierter russischer Bär als letztes Opfer der Zürcher Pokaljagd. Das sind nur einige Stichworte aus der Schweizer Presse landauf, landab, in den drei Landessprachen.
Die ZSC Lions haben ein Riesending geschafft, als erster Schweizer Club in der über 40-jährigen Geschichte des europäischen Club-Eishockeys einen erstklassigen Wettbewerb gewonnen, der sonst zumeist nach Russland ging - in alten wie auch neuen Zeiten. Und auch in der internationalen Presse gibt es viel Lob. Selbst aus Russland, wo die Selbstverständlichkeit des Siegens in europäischen Clubwettbewerben einen jähen Abbruch erlebte.
«Auf dem Eisfeld verlor Magnitka alles, vor allem die Ehre. Nach dem 3:0 im dritten Drittel gaben die Russen auf und kassierten zwei weitere Tore», zeigt sich die Agentur Interfax kritisch. Auch die andere Agentur RIA Nowosti übt sich in Kritik: «Wie im ersten Spiel waren die ZSC Lions taktisch besser vorbereitet. Das Spiel wurde von der ersten bis zur letzten Minute von den Schweizern diktiert. Die Metallurg-Spieler konnten den Schlüssel zu Ari Sulanders Tor nicht aufheben.»
Als einzige Zeitung schaffte es das Sportblatt Sowjetsij Sport, trotz der Zeitverschiebung über das CHL-Spiel zu drucken. Der Titel «Magnitkas Anomalie» zierte mit jubelnden ZSC-Spielern die Titelseite der Zeitung. Weiter innen folgten zwei weitere Seiten zum Spiel. «Bravo Zürich!» heisst es, und «Zürich wollte gewinnen - Zürich gewann.»
Der Sport-Express lobte die Spielweise der Zürcher. «Nach der ersten Pause übernahmen die Gastgeber die Initiative und trafen. Alle Versuchen in Richtung ihres Tor blockten sie bereits in der neutralen Zone ab.»
«Krutov gewann die Champions League», titelt gazeta.ru und erklärt auch, wie es zur Sensation kommen konnte: «Die Schweizer zeigten ein typisch kanadisches Hockey. Viele KHL-Teams sind es sich nicht gewohnt, gegen eine solche Mannschaft zu spielen.»
Auch in unbeteiligten Ländern nahm man die Sensation war. Die amerikanische Agentur AP hob im Titel schon den nächsten Schritt hervor: «Zürich erreicht Spiel gegen NHL-Team» Gemeint ist der mit einer Million Dollar dotierte Victoria Cup, der im Herbst stattfindet zwischen den ZSC Lions und ein NHL-Team, möglicherweise sogar in Zürich.
«Zürichs Löwen Europas stärkstes Eishockeyteam» titelt die Deutsche Presse-Agentur. Die ZSC Lions knüpfen an den Überraschungen des Schweizer Nationalteams mit den Siegen über Kanada und Tschechien an den Olympischen Spielen 2006 in Turin an und würden drei Monate vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land die Begeisterung kräftig anheizen, schreibt die Agentur weiter.
«Suloista!» titelt die finnische Zeitung Ilta-Sanomat - ein Wortspiel mit süss(er Erfolg) und ZSC-Goalie Ari «Sulo» Sulander. «Sulanders Zürich gewinn die CHL», so das Blatt weiter.
«Die ZSC Lions gewinnen die Champions League», titelt die schwedische Zeitung Aftonbladet. «Die Zürcher Löwen überfuhren Russlands Metallurg Magnitogorsk im zweiten Final der Champions Hockey League und wartet nun auf einen NHL-Herausforderer im nächsten Herbst.»
Weil der erste Metallurg-Sturm aus lauter Tschechen besteht, war das Spiel natürlich auch in deren Heimat ein Thema. Deniksport erreichte nach dem Spiel Jan Marek: «Natürlich wird jetzt ganz Russland enttäuscht sein, wir wussten, wie wichtig das Spiel war, aber jeder sah, dass die bessere Mannschaft gewonnen hat.»
Update 30. Januar: In «Schweiz auf Eis» berichtet auch die Süddeutsche Zeitung über den Erfolg. «Schon das 2:2 im Hinspiel war eine Überraschung gewesen, das Rückspiel wurde zur Demütigung: 5:0 stand es, als um 21.57 Uhr die Schlusssirene ertönte - der grösste Erfolg einer Schweizer Eishockey-Vereinsmannschaft seit Erfindung des Eishockeys (um 1850) und der Schweiz (1293) war perfekt.
www.zsc-lions.ch
Eishockey-WM 2009
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