Berner Synagoge 100 Jahre alt
Die Jüdische Gemeinde Bern (JGB) hat am Wochenende das hundertjährige Bestehen ihrer Synagoge an der Kapellenstrasse gefeiert.
Die ersten jüdischen Spuren in Bern gehen auf das 13. Jahrhundert zurück.
Erst die Kantonsverfassung von 1846 schuf allerdings die Grundlage für die Gründung einer jüdischen Gemeinde, die dann 1848 erfolgte. Nach verschiedenen Vorgängerbauten konnte 1906 die heutige Synagoge an der Kapellenstrasse eingeweiht werden.
Am Festakt vom Sonntag zum 100-Jahr-Jubiläum überbrachten Regierungsrat Bernhard Pulver und Stadtpräsident Alexander Tschäppät die Grüsse von Kanton und Stadt Bern, wie die JGB mitteilte.
Erziehungsdirektor Pulver hob die vor zehn Jahren erfolgte öffentlich-rechtliche Anerkennung der jüdischen Gemeinden im Kanton Bern hervor, die «ein Zeichen der Anerkennung und Ausdruck einer geregelten und verständnisvollen Zusammenarbeit» sei. «Ich bin stolz darauf, dass wir hier in Bern eine Synagoge haben», sagte Pulver.
Dies sei «ein Symbol einer Vielfalt und eines kulturellen Erbes». Er wünsche sich, «dass wir die kleinen Unterschiede unserer Herkunft, Religion oder Weltanschauung nicht wegwischen, sondern wertschätzen und nutzen», und dass die unterschiedlichen Religionen «sich gegenseitig respektieren und sich aus unterschiedlichen Standpunkten und Blickwinkeln bereichern».
Auch Stadtpräsident Alexander Tschäppät erklärte, es sei für ihn «sehr wichtig, dass Bern eine Synagoge hat». Es sei wichtig, «dem Nächsten das Recht zu geben, anders zu sein - und ihn trotzdem oder gerade deswegen zu lieben». Am Festakt vom Sonntag nahmen zahlreiche Vertreter der Landeskirchen, anderer Religionsgemeinschaften und der Universität Bern teil.
www.20min.ch 04.09.2006
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