100 Jahre JUSO - Rückblick auf bewegte Geschichte
Die JUSO hat an an einer Medienkonferenz an ihre wechselvolle Geschichte erinnert. Nächstes Wochenende soll im Berner Kursaal gebührend gefeiert werden.
In ihren Anfängen waren die Jungsozialisten ein reiner Männerverband. Die ersten Frauen kamen 1911 hinzu. Heute zählen die JUSO Schweiz etwa 1000 Mitglieder.
Bewegte Anfänge
Kurz vor der russischen Revolution gerieten die jungen Sozialisten zwischen die Fronten innerhalb der Mutterpartei. Diese schwankte zwischen einem pazifistischen Sozialismus und Bürgerkriegsplänen des damals in Zürich weilenden Lenin. Mehrmals versuchte Lenin, mit Hilfe der Jungsozialisten eine Spaltung der Schweizer Sozialdemokratie zu provozieren. Bei Lenins letztem Versuch 1917 sprangen die Jungsozialisten in letzter Minute ab, wie es in den Medienunterlagen heisst.
Verbot der Sozialistischen Jugend
1921 strich die SP die «Diktatur des Proletariats» aus ihrem Programm. Dieser Schritt veranlasste die Sozialistische Jugend, aus der Partei auszutreten und mit anderen linken Organisationen die Kommunistische Partei zu gründen. Die SP reagierte darauf 1926 mit der Gründung einer neuen Jugendorganisation. Diese hielt teilweise an der Begeisterung für das sowjetische Modell fest. Als sie den Nichtangriffspakt zwischen Hitler und Stalin unterstützte, wurde die Sozialistische Jugend 1942 vom Bundesrat verboten.
Erfolg mit Konsequenzen
Eine gewisse Bitterkeit war bei den beiden Co-Zentralsekretären Cédric Wermuths und Arnaud Thièrys bei der Erwähnung des ersten Nationalratssitzes zu hören, welchen die JUSO 1999 mit der damals 26-jährigen Bernerin Ursula Wyss eroberten: «Dieser Sitz konnte nur um den Preis errungen werden, praktisch alle sozialistischen Ideale und Kämpfe aufzugeben. Als Lohn winkten das Etikett 'Moderne' und Wahlerfolge.»
Prominente Festgäste
Der Samstag richtet sich vor allem an JUSO-Mitglieder. Auf dem Programm stehen Filme aus Bildarchiven über die JUSO-Geschichte, Referate von ehemaligen Mitgliedern, ein Wettbewerb sowie ein gemeinsames Abendessen und ein Konzert.
Der öffentliche Teil des Fests am Sonntag beginnt mit Grussbotschaften von internationalen und Schweizer Gästen, darunter Bundesrätin Micheline Calmy-Rey. Nachmittags steht eine Podiumsdiskussion zum Thema «Warum sind wir SozialistInnen im 21. Jahrhundert?» auf dem Programm. Daran nehmen auch alt Bundesrätin Ruth Dreifuss und SP-Präsident Hans-Jürg Fehr teil.
http://tagesschau.sf.tv 29.08.2006
www.juso.ch
JUSO (Wikipedia)
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