Ostern
Fest der Auferstehung Christi, das älteste christliche Fest; seit dem 2. Jahrhundert als jährlich wiederkehrendes Fest bezeugt. Das Gedächtnis an das Leiden Christi vollzog sich in «Trauerfeiern», sie wurden in der Karwoche, der Woche vor Ostern, abgehalten. Ostern ist Höhepunkt des 'Osterfestkreises', der bis Pfingsten reicht. Es wird heute allgemein am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Das österliche Brauchtum geht z. T. auf vorchristliche Bräuche zurück.
Ostereier
Der Brauch, zum Osterfest Ostereier zu färben, zu verstecken, zu suchen und zu essen ist bei uns sehr verbreitet. Das Ei ist ein Symbol des Lebens, der Fruchtbarkeit und der Lebenserneuerung. So wurden der Frühlingsgöttin Ostara Eieropfer gebracht. Später verloren die Eier die Bedeutung als Opfer, sie wurden vielmehr ein Zeichen der Freundschaft. Die Kelten und Germanen sahen im Ei ein Bild für die Natur, die aus dem Winterschlaf erwacht. Für die Christen ist das Ei ein Sinnbild für die Auferstehung. Die harte Schale des Eis steht für das Grab, aus dem etwas Lebendiges hervorgeht. Der Verzehr von Eiern zu Ostern sollte nicht nur der Manneskraft zuträglich sein, es sollte allgemein der Gesundheit dienen, wenn man Ostern Eier ass.
Während der Fastenzeit war das Essen von Eiern verboten. So wurden vierzig Tage lang keine Eier verbraucht. Um sie länger haltbar zu machen, kochte man die Eier. Man sagt, dass man Pflanzenteile zum Färben der Eier mit in das Kochwasser tat. So konnte man später besser unterscheiden, welche Eier schon gekocht waren. Bis Ostern hatten sich so viele Eier angesammelt, die dann verzehrt werden mussten.
Für Deutschland ist der Brauch des Eierfärbens seit dem 13. Jahrhundert belegt. Vorzugsweise am Ostersamstag wurden Eier verziert und geschmückt, um dann mit anderen Lebensmitteln in dekorierten Körben zu Ostern in der Kirche geweiht zu werden.
Die rote Farbe hat in vielen Ländern für die Eier eine besondere Bedeutung, weil sie an die rote Sonne erinnert und weil Rot die Farbe des Lebens und des Gewittergottes Donar ist. Andere bevorzugten das Rot als Erinnerung an den Tod Christi am Kreuz. Bei den Motiven, mit denen die Eier verziert wurden, bevorzugte man Engel sowie das Christkind oder das Lamm mit der Friedensfahne.
Die Techniken, die man bei der künstlerischen Gestaltung der Ostereier verwendet, sind ganz unterschiedlich. Heute haben künstliche Farben, in die die Eier getaucht werden, die pflanzlichen Eierfarben verdrängt. Früher färbte man Rot mit Rote-Bete-Saft (Randen), Braun mit Zwiebelschalen oder Tee, Grün mit Efeu und Brennnesseln und gelb mit Kümmel oder Safran. Mit Metallfedern und Salzsäure ritzt man Muster in die Eier und mit Wachs kann man die Muster auf dem Ei abdecken, die dann nicht mit gefärbt werden und weiss bleiben. Andere bunte Eier werden mit Blumen, Ranken, Rosetten, Herzen und Mustern bemalt und mit Wünschen und Sprüchen beschrieben.
Derart verzierte ausgeblasene Eier hängen mit bunten Bändern an den Osterzweigen, die das frische Grün des Frühlings tragen. Oft werden speziell zu Ostern kleine Osterbäume hergestellt. Ein Längsstab mit drei Querstreben wird mit reichlich Grün, meist Buchsbaum, umwickelt. An den Querstreben können dann viele geschmückte Ostereier an bunten Bändern aufgehängt werden.
Am Ostersonntag werden die bunten Eier, die der Osterhase versteckt hat, bei einem Spaziergang, im Garten und - bei schlechtem Wetter - auch im Haus von den Kindern gesucht.
Mit den gefundenen Eiern können verschiedene Spiele gemacht werden. Beim Eierticken werden zwei hart gekochte Eier mit den Spitzen aneinander «getickt». Das Ei, dessen Schale zerbricht, hat verloren. Das Eierrollen kann an einem Hügel oder einer anderen Schrägen gespielt werden. Die Mitspieler lassen ein Ei einen Hang herunter rollen. Das Ei, das am weitesten rollt, hat gewonnen, der Spieler darf die anderen Eier einsammeln.
Beim Suchen oder Finden der Eier blieb die Farbe nicht bedeutungslos. Wenn man zuerst ein blaues Ei fand, sollte das Unglück bringen, ein rotes Ei dagegen brachte drei Tage Glück.
Osterfeuer und Osterräder
In der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag oder in der darauf folgenden Nacht werden vielerorts Osterfeuer angezündet. Das Abbrennen des Osterfeuers ist ein alter Brauch. Über den Winter werden Zweige und Holz gesammelt und aufeinander geschichtet. Ostern trifft man sich dann bei Anbruch der Dunkelheit um das Osterfeuer zu entzünden. Diesen Brauch kannten schon die Germanen. Das Feuer sollte den Winter, aber auch Dämonen und Geister vertreiben. Darum wurden häufig Strohpuppen in der Mitte des Holzhaufens aufgestellt und mit verbrannt. Der Schein des Osterfeuers sollte den Menschen, die ihn sahen, Glück bringen. Die Häuser, auf die der Schein fiel, sollten sicher sein vor Brandgefahr und die Menschen, die in den Häusern wohnten, sollten vor Krankheit geschützt sein. Um den Schein möglichst weit reichen zu lassen, wurden die Osterfeuer meist auf Hügeln aufgeschichtet.
Bis heute wird der Brauch, am Ostersonntag Feuerräder einen Berg herunter rollen zu lassen, gepflegt. Die Sonne hat eine besondere Bedeutung bei den alten Bräuchen. Die brennenden Räder sind ein Bild der Sonne und des ewigen Lebens. Am Karsamstag werden Wagenräder und Eisenreifen mit Stroh umwickelt. Am Ostersonntag geht man dann mit den Rädern auf einen Berg. Hier wartet ein aufgeschichteter Reisighaufen, der nun angezündet wird. Wenn das Feuer herunter gebrannt ist, werden an der Glut die Feuerräder entzündet. Danach lässt man sie ins Tal rollen.
Osterfrühstück
Zum Osterfrühstück wurden früher die geweihten Eier und sonstigen Speisen gegessen. Auch heute ist das bunte Osterei ein ganz wichtiger Bestandteil des Osterfrühstücks. Darüber hinaus findet sich auf dem Frühstückstisch oft ein frisch gebackener Hefezopf oder ein anderes frisches Osterbrot.
Osterhase
Bis zum 16. Jahrhundert wurden im Volksglauben die Ostereier von ganz unterschiedlichen Tieren gebracht. In einigen Regionen kam der Fuchs, in anderen der Hahn, der Storch oder der Kuckuck, aber auch der Kranich oder Auerhahn zu Ostern mit seinen Gaben. Spätestens ab dem 18. Jahrhundert ist nur noch der Hase als Frühlingsbote und Ostersymbol bekannt. Der Hase ist das Tier der Liebesgöttin Aphrodite sowie der germanischen Erdgöttin Holda. Er ist aber nicht nur Götterbote, er ist auch ein altes Zeichen für das Leben und für die Fruchtbarkeit, da Hasen im Frühjahr sehr vielen Jungen das Leben schenken. Wenn die Menschen früher die Hasenmütter mit ihren Jungen sahen, wussten sie, dass der Winter vorüber war und die Natur zu neuem Leben erwachte. Im Laufe der Zeit kamen der Osterhase und die Eier zusammen. Heute bringt er in seiner Kiepe die bunt bemalten Eier und Schleckereien.
Es gibt auch Vermutungen, der Osterhase sei eher aus Versehen der Osterbote geworden. Der Versuch der Bäcker, ein Osterlamm aus Teig zu backen, habe letztlich eher wie ein Osterhase ausgesehen. Das sich dieses missglückte Ergebnis jedoch als Vorstellung durchgesetzt habven soll, ist wenig wahrscheinlich.
Osterspaziergang
Auch der Osterspaziergang ist ein alter Brauch. Beim Osterspaziergang wurde nach der langen Winterzeit der Frühling und die sich erneuernde Natur begrüsst und aufs Beste genossen. Man machte sich schön für den Frühling, indem man neue Kleider trug.
Osterwasser
Dem Osterwasser kommt eine besondere, heilende oder Glück bringende Bedeutung zu, es galt als Symbol des Lebens, es hielt jung und schön. Einst haben sich junge Frauen im fliessenden Osterwasser gewaschen, sie holten schon früh am Ostersonntag Wasser aus der Quelle, weil dieses Osterwasser die Fruchtbarkeit förderte, wenn es schweigend nach Hause gebracht wurde. Selbst dem Ostertau, der mit grossen Laken aufgefangen wurde, kam diese wunderbare Bedeutung zu. Weil das Wasser so wertvoll war, wurden häufig die Quellen und Brunnen mit Grün und Blumen geschmückt.
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2 Kommentare:
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