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12.9.07

Bernradio

Gestern ein Auslaufmodell, heute eine Versicherung für Notzeiten: Die Schweizer Küstenfunkstelle Bernradio in Riedern.

Bis vor kurzem sah es so aus, als sei der Kurzwellenfunk reif fürs Museum. Die Zukunft fand im Weltall statt: Der Satellitenfunk florierte und machte die Kurzwelle defizitär. 1998 verkaufte die Swisscom den kriselnden Schweizer Küstenfunk an einen Privaten Betreiber. Doch spätestens mit dem 11. September zeigte sich das Risiko der neuen Netze: Die meisten Satelliten sind amerikanisch, und in Krisenfällen nehmen die USA keine Rücksicht auf andere Länder.

«In Regionen, wo die Amerikaner militärisch operieren, unterbrechen sie ihr Satellitennetz. So werden auch unsere Schiffe immer wieder abgeschnitten», sagt Anton Lagger vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung.

Darum habe der Bund den Schweizer Küstenfunk nach mehreren Besitzerwechseln 2004 übernommen – als Versicherung für Krisenzeiten. «Mit der Kurzwelle kann man ins Ausland kommunizieren, ohne von fremden Infrastrukturen abhängig zu sein», so Lagger.

www.bernradio.ch

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