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25.6.06

Schwulenfeindlicher Buju Banton in Bern

Auftritt des jamaikanischen Musikers Buju Banton: Schwul-lesbische Organisationen setzen auf Dialog.

Dialog statt Protest wollen Pink Cross, LOS und HAB dem Auftritt des schwulenfeindlichen Reggae-Sängers vom Samstagabend in Bern entgegensetzen. Nicht so die Junge Alternative JA!, die vor Konzert-Beginn «lautstark» stören will.

Der Auftritt des jamaikanische Musikers Buju Banton, der für seine Hasstiraden gegen Homosexuelle bekannt ist, sorgte in Bern schon bei der Ankündigung des Konzertes für Unmut. Ausgerechnet in der links-autonomen Reithalle wollten die Veranstalter des Swiss Reggae Splash 2006 das Konzert durchführen.

Nach Protesten von schwul-lesbischen Organisationen, aber auch von Arbeitsgruppen der Reitschule selber, wurde das Konzert ins Hotel National verlegt.

Dialog statt Protest

Die Schweizer Dachorganisation der Schwulen und Lesben verzichtet nun aber auf eine Protestaktion gegen den Auftritt von Buju Banton, wie es in einer Medienmitteilung vom Samstag heisst.

Dies, weil die Reggae-Interessensgruppe Reggae.ch und der Veranstalter Gideon Productions aktiv das Gespräch mit der Schweizerischen Schwulenorganisation Pink Cross, der Lesbenorganisation Schweiz LOS und der Homosexuellen Arbeitsgruppe Bern HAB gesucht habe.

Für das Konzert wurde ein gemeinsamer Flyer vorbereitet, welcher Homophobie thematisiert. Geplant ist auch eine gemeinsame Gesprächsrunde.

Scheinheiliges Feigenblatt

Nicht einlenken will die Junge Alternative JA!. Dass Pink Cross am Konzert die Möglichkeit zu informieren eingeräumt werde, sei eine «scheinheilige Feigenblattpolitik», schreibt sie in ihrem Communiqué. Wie Anne Wegmüller auf Anfrage sagte, werde die JA! vor dem Konzert mit Pfannendeckeln und Trillerpfeifen gegen den «Schwulenhasser friedlich protestieren».

Banton veröffentlichte in den 90-er Jahren den Song «Boom Bye Bye», in dem zum Erschiessen Homosexueller aufgerufen wird. Banton habe den Text als Jugendsünde bezeichnet, sich jedoch nie klar davon distanziert.

www.mzbern.ch 25.06.2006

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