Barry zügelt von Bern ins Wallis
Das Wahrzeichen des Naturhistorischen Museums Bern, Barry, zieht für drei Monate in ein Museum nach Martigny.
Barry, der berühmteste Hund der Schweiz, wurde gestern Morgen im Naturhistorischen Museum auf ein Holzbrett geschnallt, in einen Transporter geschoben und ins Wallis gefahren. Nach fast 200 Jahren kehrt der Bernhardiner in seinen Heimatkanton zurück. Grund für den Umzug: In Martigny öffnet am 21. Juni ein neues Museum seine Türen, das den St.-Bernhard-Pass und seine Hunde thematisiert.
Holzskulptur als Ersatz
Im Wallis hätte man Barry am liebsten gleich behalten. Aber das Wahrzeichen des Naturhistorischen Museums in Bern kehrt nach drei Monaten wieder zurück, in seine Loge aus Glas im Eingang. In der Zwischenzeit - und als Ersatz - steht in Bern eine originalgetreue Skulptur aus Holz. Diese wurde 2000 anlässlich von Barrys 200. Geburtstag von der Brienzer Holzbildhauerin Clarissa Kessler gefertigt. Nach der Rückkehr des echten Barry nach Bern wird die Holzskulptur dann definitiv im Museum in Martigny ihren Platz finden.
Der Lebensretter
Barry lebte von 1800 bis 1812 auf dem Hospiz des Grossen St. Bernhard. In diesen 12 Jahren soll er über 40 in Bergnot geratenen Menschen das Leben gerettet haben. 1812 wurde er auf Wunsch des Priors nach Bern gebracht, wo er im alten Inselspital seinen Lebensabend verbrachte. Er lebte nur noch zwei Jahre, 1814 starb er. Anschliessend wurde Barry für das Museum präpariert. Man wollte, dass der Hund, der so viel Gutes getan hatte, nicht vergessen wird. Bis 1923 stand er mit gesenktem Kopf traurig da, dann wurde seine Stellung bei einer Neupräparation verändert. Seit über 80 Jahren steht er stolz auf einem Steinblock.
www.bielertagblatt.ch 15.06.2006 sru.
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