Heiraten im Stundentakt
Die Zivilstandsbeamten haben heute alle Hände voll zu tun. 127 Paare lassen sich im Kanton Bern den 06.06.06 als Hochzeits-datum nicht entgehen.
Am 05.05.05 war es nicht möglich, am 04.04.04 auch nicht; beide Daten fielen auf einen Feiertag. Heute jedoch, am 06.06.06, kann man sich trauen - und sich später mühelos an den Hochzeitstag erinnern. Herrscht auf den Zivilstandsämtern normalerweise am Freitag Hochbetrieb, so geben sich ausnahmsweise an einem Dienstag die Brautleute die Türfallen in die Hand. Heiraten im Stunden- und Dreiviertelstundentakt ist angesagt: 127 Paare lassen sich allein im Kanton Bern trauen. Würden jeden Tag so viele Menschen heiraten, gäbe es jährlich rund sechsmal mehr Ehepaare im Kanton Bern.
Einzig in den Zivilstandskreisen Moutier und La Neuveville will man dem Datum nicht trauen, trauen lässt sich dort heute nämlich niemand. In der Stadt Bern jedoch heiraten elf Paare, in Köniz sind es sieben. «Damit sind wir fast ausgebucht», sagt Fritz Baumgartner, Chef des Zivilstandsamtes Bern. Zusätzliches Personal müsse aber nicht aufgeboten werden, «wir setzen an diesem Tag einfach die Prioritäten anders; Trauungen haben Vorrang», so Baumgartner.
Ähnlich klingt es beim Zivilstandsamt Konolfingen. «Normalerweise haben wir an Dienstagen höchstens zwei Trauungen», sagt Vorsteherin Katharina Badertscher, «heute sind es neun.» In Thun schliessen zwölf Paare den Bund der Ehe, ein Spitzenwert, der sonst höchstens an Freitagen erreicht wird. Einige Ämter haben ihre Trauungszeiten ausweiten müssen, so etwa das Zivilstandsamt Biel-Nidau, wo sich elf Paare angemeldet haben. In Courtelary, wo man gewöhnlich nur am Freitag heiratet, wird heute eine Ausnahme gemacht. Und im Kreis Saanen wird gar in luftiger Höhe geheiratet. Hoch über Schönried im Berghaus Rellerli steuern gleich zwei Paare in den Hafen der Ehe. Diejenigen Paare, die den 06.06.06 zum Heiraten verpasst haben, brauchen sich nicht zu beeilen: Der 07.07.07 fällt auf einen Samstag, der 08.08.08. ist dann ein Freitag.
Dreimal die Sechs: Das Böse ist so nah
Wer sich mit Zahlenmystik oder Okkultismus beschäftigt, wird sich kaum an einem Tag das Jawort geben, an dem dreimal die Sechs vorkommt. 666 gilt nämlich als die Zahl des Tieres oder des Antichristen. Die unselige Zahlenkombination findet ihren Ursprung in der Bibel - und dort vermutlich in einem Schreibfehler. In der Apokalypse, in der Offenbarung des Johannes, ist von einem Tier die Rede, das Unheil bringt und das den Namen eines Menschen trägt, dessen Zahl die 666 sei. In einigen der ältesten Schriften ist die Zahl allerdings als 616 wiedergegeben. Nichtsdestotrotz hält sich die 666 hartnäckig als die Zahl des Bösen.
www.bielertagblatt.ch Brigitte Walser 06.06.06
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