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11.1.09

Wappentier

Der Braunbär ist Tier des Jahres 2009

Pro Natura feiert ihr 100-Jahre-Jubiläum und wählt ihr allererstes Wappentier zum Tier des Jahres: der Braunbär. Sie will mit dieser Wahl die Bevölkerung für ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Bär sensibilisieren. Das Europa weit geschützte Wildtier war Jahrhunderte lang Teil der einheimischen Tierwelt und findet allmählich den – noch beschwerlichen – Weg zurück in die Schweiz. Der Blick zurück und der Blick nach vorne, das Motto des 100-Jahre-Jubiläums von Pro Natura, finden in der Wahl des Bären zum Tier des Jahres 2009 ein Symbol. Der Bär war erstes Wappentier des Schweizerischen Bunds für Naturschutz – heute Pro Natura – und seine Rückkehr ist heute und in Zukunft eine der grössten artenschützerischen Herausforderungen der Schweiz.

Zusammenleben mit dem Bären ist möglich

Der Bär ist nach wie vor eine gefährdete Art und deswegen Europa weit geschützt. Für die natürliche Verbreitung des Bären in Europa trägt die Schweiz eine besondere Verantwortung. Der Alpenbogen ist für Bären die wichtigste Ausbreitungsachse von Ost nach West - und die Schweiz mitten drin. Bären gehörten Jahrhunderte lang zur hiesigen Kultur. Zahlreiche Flur- und Ortsnamen sowie Wappen zeugen von der langen Kulturgeschichte des Bären in der Schweiz. Ganz zu schweigen von den Hunderten Gasthäusern quer durch die Schweiz, die den «Bären» stolz als Namen tragen. Nur die Gesellschaft hat in den rund 100 «bärlosen» Jahren verlernt, mit wilden Tieren ihr Territorium zu teilen. Pro Natura macht mit der Wahl des Bären die Menschen darauf aufmerksam, dass Bären zu unserer einheimischen Artenvielfalt gehören. Mögliche Probleme, die damit verbunden sind, sind lösbar. Wir dürfen den Bären nicht an Menschen und seine Abfälle gewöhnen und müssen Schaf- und Ziegenherden schützen. Pro Natura will dafür den Weg ebnen.

Gemeinsame 100-Jahre-Geschichte

100 Jahre sind es her, seit Basler Wissenschafter zur Gründung eines Schweizer Nationalparks den Schweizerischen Bund für Naturschutz – heute Pro Natura – gegründet hatten. Unmittelbarer Zweck von Pro Natura war es, die Finanzierung des künftigen Nationalparks zu organisieren. 2005 waren ebenfalls fast genau 100 Jahre vergangen, seit der letzte Bär in der Schweiz geschossen wurde. Zwei Jäger erlegten ihn 1904 im Engadin. Fotografen und die Dorfbevölkerung waren zur Stelle, um den Triumph über die wilde Welt festzuhalten. 100 Jahre lang galt der Bär in der Schweiz danach als ausgerottet. Bis JJ2 – vom «Blick» liebevoll in «Lumpaz» umgetauft – 2005 wieder durch Bündner Wälder streifte. Nicht zufällig tappte der erste Bär nach fast 100 Jahren in den von Pro Natura gegründeten Schweizerischen Nationalpark. Er findet dort Nahrung und Ruhe. Und somit schliessen sich die Geschichts-Kreise von Pro Natura und des Bären wieder. Heute setzt sich Pro Natura politisch und mit Aufklärungsarbeit für eine konfliktarme Rückkehr des Bären in die Schweiz ein. Damit die Geschichte des Bären in der Schweiz und Europa weitergeht.

www.pronatura.ch
Zum Essen: Natürlich in den «Bären»
Bärengraben

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