Bahnhof-Baldachin soll Berns Schulden anzeigen
Wer auf den neuen Bahnhofplatz tritt, soll an Berns finanzielle Misere erinnert werden: Reto Nause (CVP) will die Schulden der Stadt in roten Ziffern vom geplanten Baldachin leuchten lassen.
Schon zur Euro 08 soll über dem neuen Bahnhofplatz ein Glasdach hängen – über dessen Schmuck indes ist man sich noch gar nicht einig. Der Gemeinderat schlägt vor, nach einem Projekt eines Zürcher Künstlers den Baldachin je nach Abstimmungsergebnissen im Bundeshaus rot oder grün zu beleuchten.
Davon hält CVP-Stadtrat Reto Nause wenig: «Wer entscheidet denn die Farbe, wenn die Fraktionen nicht einheitlich abstimmen?» Die Idee sei nicht umsetzbar und lasse den Bahnhofplatz zum Ort politischer Machtdemonstrationen verkommen. «Man sollte den Baldachin vielmehr dafür nutzen, die wahren Probleme unserer Stadt zu beleuchten», so Nause. Sein Vorschlag: Der Baldachin soll ein Schulden-Barometer sein. «Der Betrag der angelaufenen Schulden könnte in Franken und Rappen dunkelrot vom Baldachin leuchten», erklärt der CVP-Politiker.
«Man kann nicht einfach in die Idee eines Künstlers pfuschen», kritisiert Stadtpräsident Alexander Tschäppät. «Und wenn schon, müssten nicht nur die Schulden, sondern auch der Wert der Stadt angezeigt werden.»
Eva Wirth 20minuten
Bern Sehenswürdigkeiten
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