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18.1.06

Die soziale Lage der Studierenden in der Schweiz 2005

Studienfinanzierung: Eltern und Erwerbstätigkeit als wichtigste Quellen

Die wichtigste Einkommensquelle der Studierenden ist die Unterstützung durch die Eltern. Neun von zehn Studierenden können darauf zählen. Dies besagt eine neue Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS). Sie hat zudem ergeben, dass 77 Prozent der Studierenden neben ihrem Studium einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Dieser Anteil variiert nur wenig nach Geschlecht, Hochschule oder Fachbereich. Vier von fünf erwerbstätigen Studierenden gehen auch während des Semesters einer beruflichen Tätigkeit nach.

Eltern und Erwerbstätigkeit bilden die Hauptfinanzierungsquellen

Die monatlichen Ausgaben der Studierenden betragen durchschnittlich 1650 Franken, schwanken jedoch stark, je nachdem, ob eine Wohngelegenheit finanziert werden muss oder nicht. So steigt das durchschnittliche monatliche Ausgabenbudget von 1300 Franken für Studierende, die bei ihren Eltern wohnen, auf 1900 Franken für jene, die ausserhalb des Elternhauses leben. Bei der zweitgenannten Gruppe entfällt der grösste Teil der monatlichen Ausgaben auf die Miete. Grosse Ausgabenposten sind auch die Ernährung und die Kleidung sowie die Gesundheit. Auf die studienbezogenen Ausgaben (Verkehr, Studiengebühren usw.) entfallen zwischen 20 und 36 Prozent der Gesamtausgaben.

Die wichtigste Einkommensquelle der Studierenden ist die Unterstützung durch die Eltern. Neun von zehn Studierenden können darauf zählen. An zweiter Stelle folgt das Einkommen aus einer Erwerbstätigkeit während des Studiums oder aus Ersparnissen, die aus einer früheren beruflichen Tätigkeit stammen (86% der Studierenden). Alle Studierenden zusammengenommen, macht die elterliche Unterstützung mehr als die Hälfte der finanziellen Mittel der Studierenden aus, während die Einkünfte aus Erwerbstätigkeit mit knapp 40 Prozent zu Buche schlagen. Weit dahinter folgen die Stipendien und Darlehen.

Diese beiden Formen von Beihilfen sind jedoch für die 16 Prozent der Studierenden, die davon profitieren, eine wichtige Einkommensquelle. Mit einem Anteil von 41 Prozent am Budgettotal stellen sie sogar die Hauptquelle jener Bezügerinnen und Bezüger dar, die ausserhalb des Elternhauses wohnen.

Erwerbsarbeit hat einen grossen Stellenwert im Studentenleben

Die Erwerbsarbeit während des Studiums spielt für den Studienverlauf eine wichtige Rolle. So sind nicht weniger als 77 Prozent der Studierenden in den zwölf Monaten vor der Erhebung parallel zu ihren Studien einer Erwerbstätigkeit nachgegangen. Darunter waren 83 Prozent auch während des Semesters erwerbstätig.

Je älter die Studierenden, desto grösser der Anteil jener, die während des Semesters eine Erwerbstätigkeit ausüben; bei den 26-Jährigen und Älteren beläuft er sich auf über 75 Prozent. Die Erwerbstätigkeit der Studierenden an den Fachhochschulen (FH, 19%) steht häufiger im Zusammenhang mit einer vor dem Studium ausgeübten beruflichen Tätigkeit als jene der Studierenden an den universitären Hochschulen (UH, 8%). Dies erklärt sich dadurch, dass erstere oft bereits über einen Berufsabschluss und mehrere Jahre Berufserfahrung verfügen. Mit zunehmendem Alter verstärkt sich auch der fachliche Zusammenhang zwischen der Studienrichtung und der ausgeübten Erwerbstätigkeit.

Deutliche Unterschiede bei der sozialen Herkunft

Über ein Drittel (36%) aller Studierenden haben mindestens einen Elternteil mit einem Hochschulabschluss, während 9 Prozent über Eltern ohne nachobligatorischen Abschluss verfügen. Der Anteil der Studierenden mit mindestens einem hochschuldiplomierten Elternteil ist an den UH (42%) deutlich grösser als an den FH (23%) und variiert stark je nach Fachbereich. So übertreffen einzig die Fachbereichsgruppe «Medizin und Pharmazie» (UH) sowie die Fachbereiche «Theater» und «Musik» (FH) die 50-Prozent-Grenze. Die Anteile der übrigen UH-Fachbereichsgruppen bewegen sich in einer kleineren Bandbreite (zwischen 38 und 48 Prozent). Grösser sind die Differenzen bei den FH-Fachbereichsgruppen, deren Anteile von 17 bis 39 Prozent reichen.

Bundesamt für Statistik BFS

1 Kommentare:

Blogger Unknown said...

Ich erlaube mir einen manuellen Trackback auf einen thematisch verwandten Artikel:

Studiengebühren flexibilisieren


Herzlichen Dank.

9:52 AM

 

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